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Lirgo |
Diese farbenprächtigen Großinsekten gehören zu den schnellsten Fliegern Espers. Ihr glatter gepanzerter Rumpf, der je nach Unterart mit den verschiedensten farbigen großflächigen Mustern bedeckt ist, erreicht eine Länge von eineinhalb Schritt. Das Horn, das aus dem Rückenpanzer hervorragt, wird etwa einen Schritt lang. Unter der Panzerung ragen seitlich je zwei riesige Flügelpaare hervor, die eine Spannweite von fünf Schritt erreichen. Lirgos verfügen über vier kräftige lange Laufbeine und zwei Fangbeine, mit denen die Beute manierlich zum Mund geführt wird. Lirgos ernähren sich von Vögeln oder kleinen Nagetieren, die sie im Fluge ergreifen oder aus Bäumen Pflücken und mit ihren kräftigen Kiefern zerbeißen. Einige Lirgos gehen sogar auf Fischfang.
Lirgos sind im Allgemeinen in der Nähe von Seen und Sumpflandschaften zu finden, wo sich ihre Brutplätze befinden. Einzelne Lirgos lassen sich bei ihren Kontrollflügen über ihre Areale beobachten. Zur Paarungszeit wird jedes Weibchen begattet, das in das Territorium eines Männchens einfliegt. Die Männchen, die sich vom Weibchen vor allem durch die Farbgebung und Musterung des Rückenpanzers unterscheiden, verteidigen ihre Territorien eifrig gegen Rivalen. Nach einer gewissen Zeit zeigen sich die Folgen von Kämpfen in Form verstümmelter Flügel und abgerissener Beine.
Sowohl beim Jagen wie auch beim Kämpfen spielt ihr hochentwickelter Gesichtssinn die wichtigste Rolle; Lirgos können auf eine Entfernung von zwei Meilen jede noch so kleine Bewegung wahrnehmen.
Lirgos verbringen ihre Jugend im Wasser. Die Larven stecken zwei Jahre lang im Schlamm und ernähren sich von Wassertierchen. Wenn sie ausgewachsen sind, klettern sie an Land, häuten sich, strecken ihre Flügel und lassen ihren Panzer aushärten. Geflügelte Lirgos wachsen noch ein wenig weiter und häuten sich im Laufe ihres etwa 10-15 Jahre währenden Lebens noch etwa drei bis vier mal. Die winzigen Larven allerdings einen Großteil der Nahrung der Flussfische. Nur ein verschwindend geringer Bruchteil einer Lirgobrut wird sich jemals mit knatterndem Flügelschlag in die Lüfte erheben. Die erwachsenen Tiere sind bevorzugte Beute der Flusskarsens, mit denen sie sich atemberaubende Verfolgungsjagden liefern.
Wanderer in Sümpfen werden im Allgemeinen von Lirgos relativ gleichgültig behandelt, solange man nicht ihren Ruhe- oder Brutstätten zu nahe kommt. Das ärgerlche Brummen einer sich nähernden Staffel Lirgos sollte Anlass genug sein, schleunigst das Weite zu suchen, will man nicht ergriffen und dann aus schwindelerregender Höhe wieder fallengelassen werden.
Einer ruhende Lirgo kann man sich relativ gefahrlos nähern. Die Tiere sind keinesfalls schreckhaft und scheu. Wer sich vorsichtig und langsam nähert, dem wird vielleicht sogar eine leichte Berührung oder ein Streicheln gestattet. Doch braucht es einige Zeit, bis eine Lirgo zutraulich genug geworden ist, um einen Reiter auf ihrem Rücken Platz nehmen zu lassen. Man kann auf einer Lirgo einigermaßen sicher sitzen, wenn man hinter dem Rückendorn platz nimmt, diesen fest umklammert hält und die Beine an den Körper der Lirgo presst. Eine einfache Reiten-Probe wird zeigen, ob die Lirgo sich das gefallen lässt. Ob die Lirgo dann tatsächlich auch losfliegt oder sich in eine bestimmte Richtung lenken lässt, steht auf einem anderen Blatt...
Lirgos sind sehr verspielt und scheinen besonderen Spaß zu haben, wilde Kapriolen und abrupte Haken zu schlagen, die einen ungeübten Reiter schon nach wenigen Sekunden von ihrem Rücken fallen lassen. Hat die Lirgo zu ihrem Reiter erst Vertrauen geschöpft und hat sich eine Verbundeheit zwischen den beiden eingestellt (Abrichten FW>6, Reiten FW>5, HA<45), entwickelt der Reiter eine gewisse Ahnung für die Flugbewegungen der Lirgo und von Überraschungen verschont, die ihn vom Lirgorücken werfen würden. Wenn eine Lirgo ihren Reiter aber partout loswerden will, dann schafft sie das auf jeden Fall früher oder später.
Lirgos können rückwärts und seitwärts fliegen oder in der Luft stehen bleiben – eine Fähigkeit, über die andere Flugtiere nicht verfügen.
Mit Reiter auf dem Rücken erreichen Lirgos selten Flughöhen von über 50 Schritt und schaffen ohne Ruhepause höchstens eine Strecke von 50 Meilen.
(me)
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