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Der Untergang von Lühei |
Die Stadt Lühei lag in den Langlo-Bergen zwischen El-Hautah und Tarim. Eine blühende Stadt der Künste und Lehren, die
mit Edelsteinexporten die Forscher und Wissenschaftler bezahlen konnte. Die Garriben übersetzten den Namen "Lühei"
(Gold des Geistes) falsch mit "Al Uhar" (Die Goldene). Natürlich wollten sie auch die verlorenen Gebiete zurückerobern,
und eine Stadt aus Gold war ihnen ein zusätzlicher Ansporn.
Also unternahm General Al Utar al-Parh umm Daral im Jahre 2610 n.d.R. einen Feldzug zur Einnahme der Stadt. Das gesamte
Umland war schnell erobert, die Stadt lag aber gut geschützt und nahezu uneinnehmbar in den Bergen. Da kam der
hinterlistige Al Utar al-Parh umm Daral auf die Idee, den durch Lühei fließenden Fluss mit Skorpiongift zu vergiften.
Tausende von Menschen verendeteten qualvoll. Als Hilfsmittel bediente Al Utar al-Parh umm Daral sich schwarzer Magie,
die die Belagerten mit Illusionen und Krankheiten in Panik versetzte.
Nach einer Belagerung von fast zwei Jahren ergab sich die Stadt. Als Strafe für die lange Zeit ließ Al Utar al-Parh
umm Daral alle 6.000 Soldaten und die Angehörigen des Hsiung-nu-Clans, aufspießen. Als er merkte, daß es keine
goldenen Paläste gab, wie er gedacht hatte, war er so aufgebracht, daß er alle Männer der Stadt bei lebendigem Leibe
rösten ließ. Seinen Soldaten befahl er, alle Frauen zu vergewaltigen und zu versklaven. Doch rächte sich das Schicksal
bitter an seiner Untat: Als er eines Abends betrunken durch die Gassen spazierte, hörte er eine Zither spielen, die
ihn magisch anzog. In einem Haus sah er Frauen, die musizierten. Er wurde ärgerlich. Wie konnte eine xin-hai-lianische
Frau musizieren, wo er doch alle hatte versklaven lassen? Von der wilden Lust gepackt, sie alle an die “Tödliche
Kupfersäule” zu binden, betrat er das Hausboot. Die hübschen jungen Damen verführten ihn, und als er dort lag, stürzte
sich ihre Gebieterin, ein tausend Jahre alter Baumgeist, auf ihn und trank sein Blut. Die jungen Damen waren Nongsas
gewesen: Frauen, deren Mütter von bösen Bergdrachen vergewaltigt worden waren. So lebte Al Utar al-Parh umm Daral als
Untoter weiter, der mit anderen grausamen Kreaturen seine eigenen Soldaten überfiel und ihr Blut trank.
Daraufhin legten die Garriben Lühei in Schutt und Asche und verließen die Stadt. Al Utar al-Parh umm Daral soll
jedoch mit den Nongsas noch immer auf Reisende warten, die in den Bergen Rast machen. Heute findet man etwa 250 km
südlich von Tarim noch einige Grundmauern und Ruinen, doch wagt es kein You-tang, nachts durch das Gebirge zu pilgern.
(ka, me)
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