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Loras Ysoch
Führer Beklans
*599 n.L.

Ysoch aus der Sippe derer von Loras mag zu Anfang vielleicht von seinen Kontrahenten belächelt worden sein, zu unbekannt und unerfahren schien der junge Krieger aus den Delvinbergen, der 628 zum ersten mal seinen Platz im Rat der Häuptlinge einnahm. Zuvor hatte er als Kommandant der Feste Ikat einen guten Dienst getan, doch als sein Vater, ein unbedeutender Sitzender im Rat der Häuptlinge, verstarb, war er von seinen älteren Brüdern, die mit seinem Posten liebäugelten, quasi in die Politik gedrängt worden.
Ysoch dachte gar nicht daran, die unbedeutende Position seines Vaters fortzuführen, sondern sah in seinem Mandat eine einmalige Chance, das arme schwächelnde und uneinige Land Beklan zurück zur alten Größe zu führen.
Mit viel rednerischem Geschick und Gespür für die stolzen Seelen der südbeklanischen Häuptlinge scharte er recht schnell eine Gruppe Gleichgesinnter junger Wilder um sich, setzte 631 den alten, dekadenten und selbstgefälligen Führungsstab des Rates ab und ließ sich selbst kurzerhand zum Obersten Stammesführer ausrufen.
Kein halbes Jahr später unterwarf ein Heer der südbeklanischen Sippen unter der Führung von Loras Ysoch die Städte des Nordens sowie die Baronie Argal. Loras Ysoch verlor zwar im Kampf sein rechtes Auge, doch ging der Feldzug ansonsten recht problemlos vonstatten. Die unterworfenen Gebiete wurden unter Verwaltung der südbeklanischen Sippen gestellt und Loras Ysoch ließ sich als Reichseiniger und Führer Beklans auf Lebenszeit feiern.
Nach der inneren Einheit des Landes verlangte es Ysoch nun auch nach einer Stärkung nach außen. Vorrangiges Ziel ist für ihn zuvorderst eine Abgrenzung von den reichen Bruderstaaten Hargun und Etzel im Norden zugunsten einer eigenen autonomen Macht in Beklan. Besonders liebäugelt er mit den fruchtbaren Gebieten Yin-chans, die eine enorme Bereicherung der beklanischen Nahrungsversorgung bedeuten würden. Aus diesem Grund ging er ein Bündnis mit Shahim al-Fralit, dem jugendlichen Kalifen Has-Garribs ein und stürzte sich 634 nur allzu willig als dessen Verbündeter in den Krieg gegen Xin-hai-lian und setzt dem Kaiserreich seither schwer an dessen Südflanke zu, ohne allerdings bislang einen entscheidenden Sieg errungen zu haben; dazu ist die beklanische Armee einfach nicht gut genug ausgerüstet.
Und so setzt er weiter auf seine Zermürbungstaktik, die sicherlich irgend einmal einen Erfolg zeigen wird.
(me)
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