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Utra-déda |
Schamane der DuraDalré
Die schlaksige Gestalt dieses weißhaarigen Mannes mit der ausgeprägten Nase und dem beunruhigenden stechenden Blick war lange
Zeit gefürchtet und geachtet unter den DuraDalré. Niemand wußte so recht genaues über diese Person zu berichten. Selbst die
Ältesten konnten sich nicht an eine Zeit erinnern, zu der Utra-déda nicht als Schamane tätig war. Er schien einfach schon
immer da gewesen zu sein. Einsiedlerisch lebte er irgendwo in einer Höhle in den Bergen des Kro und niemand wagte es, den
Schamanen dort aufzusuchen. Zumindest gab es niemanden, der darüber berichten konnte oder wollte.
Obgleich er sich selten sehen ließ, so wußte er doch immer Bescheid um die Geschehnisse dort draußen. Wer eine Bitte an den
Schamanen äußern wollte, trug diese an einem verdrillten Baum vot und auf rätselhaftem Wege gelangte die Botschaft zu Utra-déda.
Doch die Dienste des Schamanen zu erbitten, forderte meist einen hohen Preis. Einige Mütter mußten Utra-déda ihre neugeborenen
Kinder überlassen und ein paar junge Männer verschwanden (spurlos) "in den Dienst Utra-dédas".
Er stahl sich in die Träume der Menschen, besonders der Kinder, deren Träume leicht zu beherrschen sind. Den Kindern pflanzte er
die Furcht vor seiner Person ein und brannte so jenen, die er in ihren Träumen aufsuchte, tief verwurzelte Folgsamkeit ein, weit
über deren Jugend hinaus.
Auch erzählt man sich, Utra-déda sei oft in Gestalt eines Raben ausgeflogen und habe das Leben der Menschen beobachtet.
Im Laufe der Zeit schwand jedoch Utra-dédas Lebenskraft zusehends dahin und ihm verlangte nach jugendlicher Kraft, die er
sich von schlafenden Kindern stahl. Um seine Macht unbedrängt ausüben zu können, bediente er sich mächtiger Amulette, welche
die Magie in weitem Umkreis verdrehten und veränderten, so daß kaum jemandem außer Utra-déda selbst noch Zauber so gelangen,
wie sie eigentlich beabsichtigt waren.
Um seine Macht noch mehr zu kräftigen, plante er, einen völlig unter seinem Einfluß stehenden schmucken Jüngling (Utra-déda
hatte eine besondere Schwäche für hübsche junge Männer...) zum Sommerhäuptling wählen zu lassen. Doch in sein Gespinst aus
Tücke, Gier und Schrecken verstrickte er sich so stark, daß er schließlich nicht mehr umhin konnte, es zu weit zu treiben.
Nachdem immer mehr Kinder in einen unerklärlichen Dämmerzustand verfielen, machten sich einige Krieger der DuraDalré - geführt
von einer Gruppe Reisender aus dem Osten, denen die Angst vor Utra-déda nicht eingepflanzt worden war - im Kelvarod 637 n.L.
auf in die Hänge des Kro, um die Bleibe des Schamanen ausfindig zu machen.
Als Utra-déda schließlich entdeckt wurde, lieferte er sich einen dramatischen Kampf mit seinen Widersachern und schickte unter
anderem eine Armee aus magisch animierten seelenlosen Kindern gegen die Angreifer, in der Hoffnung, seine Gegner würden ihren eigenen
Kindern nichts zuleide tun wollen. Doch auch diese besonders abschreckende und unmenschliche Maßnahme konnte Utra-déda nur
kurzzeitig vor der Niederlage schützen. Er wurde überwältigt, die gefangenen Seelen von Kindern und Kriegern der DuraDalré
wurden befreit, die unheilvollen Artefakte soweit es ging zerstört und seine Höhle zum Einsturz gebracht.
Utra-déda selbst wurde von den DuraDalré zunächst einmal gefangen genommen. Durch ihre eingepflanzte Angst getraute sich niemand
so recht, den gefürchteten Schamanen tatsächlich zu töten. Über Utra-dédas gegenwärtigen Status ist bislang nichts bekannt.
(me)
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