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Agočín Šuštodjniak |
Seefahrer und Entdecker
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Mit seiner gewaltigen schief stehenden Himmelfahrtsnase und dem enormen Überbiss wahrlich keine Schönheit, zählt der noch blutjunge Agočín Šuštodjniak trotzdem zu den bekanntesten und meistverehrten Personen des Südwestens. Buchstäblich seit seiner Geburt so gut wie nur auf dem Wasser unterwegs gewesen, entwickelte er sich zu einem begnadeten Seefahrer. Von seiner Mutter erbte er eine marode Transportflotte und wurde von seinen Berufsgenossen höchstens milde belächelt, als er sich entschloss, mit einem Schiff gen Westen aufzubrechen, um das sagenumwobene verheißungsvolle Land Damaé-kôr zu entdecken, das weit entfernt von Senàs Atem Zuflucht vor der Verschlingung der Welt bieten sollte.
Zusammen mit einem kleinen und verrückten Haufen ebensolch wagemutiger Idealisten segelte der erst 20jährige Agočín von Ang-lóon aus immer an der Grenze des Treibeises entlang, bis er auf eine Landmasse stieß, die sich weit in den Norden zu erstrecken schien. Der Küste folgend stieß man bald auf grüne Wälder, saftige Wiesen und Hügel, augenscheinlich völlig unbewohnt – das sagenumwobene Damaé-kôr war entdeckt!
Vermutlich war die Reise für den jungen Abenteurer einfach ein letzter verzweifelter Versuch, die drohende Pleite seines Handelshauses abzuwenden, welche durch den geballten Druck der Transportgilde auf ihm lastete.
Agočín sieht sich als Glückskind, dem das Schicksal stets wohlgesonnen war und ihn noch jedes Mal rechtzeitig aus den brenzligsten Situationen rettete: Als Kind entkam er während eines Gewitters dem Angriff eines Gélech-gôl dadurch, dass ein Blitzschlag in einen Baum fuhr und ein abgetrennter Ast das Ungetüm erschlug. Und als auf seiner Expedition die Mannschaft kurz vor der Meuterei stand und eine Umkehr erzwingen wollte, tauchte just im selben Moment hinter einem Eisberg die Küste Damaé-kôrs auf.
Sein Glück ist sprichwörtlich geworden und in Seemannsspelunken hört man die abenteuerlichsten Anekdoten über seine Heldentaten, von denen vielleicht eine Handvoll sogar ein Körnchen Wahrheit enthalten.
Agočín selbst ist sein Erfolg zwischenzeitlich reichlich zu Kopfe gestiegen. Er ist der festen Überzeugung, dass ihm alle seine Unternehmungen gelingen werden, wirft ganze Vermögen mit vollen Armen zum Fenster hinaus und hat sich zu einem überheblichen selbstzufriedenen Großkotz gewandelt, der sich mit Luxus umgibt und das Leben genießt, das ihm seine Gönner finanzieren.
Königin Côn Liebč von Losch-kôr hat sich zuerst seiner Dienste versichert und unterstützt ihn großzügig, doch stehen auch die Gesandten anderer Interessenten bei ihm in der Schlange und prügeln sich regelrecht darum, den berühmten Helden und Entdecker in ihre Dienste nehmen zu dürfen.
Noch genießt er das süße Leben, doch schon bald dürften die ersten Mäzene ungeduldig werden und sich fragen, wann denn nun die nächste Expedition endlich in See stechen wird. Und Šuštodjniak ist dazu verdammt, erfolgreich zu sein. Obwohl er auf sein Glück vertraut und bereits zum Gouverneur Damaé-kôrs ernannt wurde scheinen ihn tiet im Inneren doch Zweifel zu plagen, oder warum sollte er sonst seine Abreise derartig herauszögern?
(dr, me)
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