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Aihlann |
Fläche: | 968.322 km² |
Einwohner: | 4 300 000 (96% Lineannh, 3% Aihlinn,
1% Menschen, Norren, Tekumir) |
Hauptstadt: | Gwydan |
Staatsform: | Aristrokratie |
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Im Süden Espers gelegen bietet das Land Aihlann einen wahrlich idyllischen Anblick: Sanft geschwungene Hügel, pittoreske Gebirgszüge und
ausgedehnte Wälder bestimmen das Landschaftsbild. Die Gebirgszüge des Landes umschließen wie eine Wanne den Nebelsee Gwynna Grochan, das
größte Binnengewässer des Kontinents. Eigentlich sollte es sich in diesem lieblichen und fruchtbaren Land recht angenehm leben lassen,
doch liegt eine sonderbare Aura der Schwermut und Freudlosigkeit über dem Land und seinen Bewohnern. Dem fremden Besucher werden in den
Städten zuerst die irgendwie „unfertig“ aussehenden und geistig relativ zurückgebliebenen Bewohner auffallen, welche die Mehrzahl der
Bevölkerung stellen. Geschäftige Stimmung liegt allenthalben in der Luft, allerdings nur höchst selten einmal ein Lachen oder auch nur
ein fröhlicher Gesichtsausdruck. Ebenso wird der fremde Besucher weit und breit keine Frau zu Gesicht bekommen. Was ist nur mit diesem
Land geschehen?
Einst waren die Bewohner Aihlanns ein fröhliches Völkchen, das den Freuden des Lebens durchaus zugetan war. Doch sieben selbsternannte
Götter hatten die Herrschaft über das Land inne und zwangen den Bewohnern ihren Willen auf. Ihre Macht hatten sie an die Gefühle der
Wollust der Bevölkerung gekoppelt.
Die magiekundige Kaste der Ghrainnh war es Leid, diesen Göttern die Macht über das Land zu überlassen und weigerten sich, den
Göttern zu Willen zu sein. Zur Strafe für ihren Ungehorsam verwandelten die Götter die Ghrainnh in Bäume. Doch dieser Fluch
konnte abgeschwächt werden, so dass seine Wirkung nur um einige Jahrzehnte verzögert einsetzt. Die Ghrainnh blieben weiter bei
ihrem Ungehorsam, und so demonstrierten die Götter ihre Macht, indem sie zunächst einen riesigen Teil des Landesinneren überfluteten
(der heute vom Nebelsee Gwynna Grochan eingenommen wird) und danach noch sämtliche Kinder der Aihlinn töteten. Derartig dezimiert sollte
das Volk gezwungen sein, sich fortzupflanzen und dabei Gefühle der Wollust zu empfinden. Doch ordneten sich die Aihlinn unter der
Federführung der Ghrainnh-Kaste nicht dem Diktat ihrer Götter unter und beschlossen, in ihrem Land weitestgehend geschlechtliche
Fortpflanzung und die damit einhergehenden wollüstigen Gefühle zu unterbinden. Die Geschlechter wurden getrennt, die gesamte
Gesellschaft zerbrach, doch die Götter waren geschwächt. Nur zu welchem Preis?
Das Volk der restlichen Aihlinn macht heute nur noch einen kleinen Teil der Bevölkerung Aihlanns aus (etwa 80.000 Mitglieder), stellt
aber ohne Zweifel die beherrschende Spezies dieses Landes dar. Äußerlich wirken sie recht menschenähnlich, nur sind die Körper
zierlicher und kleiner gebaut, die Köpfe wirken recht groß und tragen schrägstehende Augen und abstehende, blattförmige Ohren, flache
kleine Stupsnasen und schmale Münder. Auf ihren Köpfen wuchert struppiges Haar, das ein wenig an Gras oder Stroh erinnert.
Die Aihlinn unterteilen sich in drei Gruppen: Den größten Anteil stellen die Gleannh dar – der Adel. Sie kümmern sich um die
Verwaltung des Landes, befehligen das Militär und kontrollieren den Handel.
Die Ghrainnh verfügen wie bereits erwähnt über magische Begabung. Sie sind die spirituelle Kraft des Volkes, kümmern sich um
Wissenschaft und Forschung und sind die eigentlichen Herrscher des Landes. Auf ihnen lastet der Fluch, welcher sie in Bäume verwandelt.
Da der Fluch etwas abgeschwächt werden konnte, entwickeln sie sich mit zunehmendem Alter zunächst zu kleinwüchsigen hutzligen Kobolden,
den Cruimh, bevor sie schließlich zu Bäumen werden.
Die dritte und kleinste Gruppe bilden die Bheannh – die Frauen. Sie leben von den Männern getrennt einsam in den Wäldern, bewacht
von den Cruimh, deren Zauber ihren Geist benebelt.
Die Kaste der Ghrainnh wählte damals die Zerschlagung des Zusammenlebens der Geschlechter, um den selbsternannten Göttern ihre
Kraft zu rauben, die sie aus den Gefühlen der Lust und Extase beim Geschlechtsakt der Aihlinn zogen. Nun ist sämtliche Lust und Freude
aus dem Alltagsleben der Aihlinn verbannt, man lebt in erstarrten Ritualen und zügelt seine Leidenschaften.
Die Fortpflanzung der Aihlinn erfolgt nur noch selten, wenn ein Gleannh sich aus den Wald eine Frau raubt, die nach der
Befruchtung eine Handvoll Samen gebiert, an deren Farbe man das Geschlecht des Nachkommens erkennen kann. Die seltenen weiblichen Samen
nimmt sie mit in den Wald, die männlichen Samen werden vor Ort eingepflanzt und entwickeln sich zu einer Schote, aus der ein kleiner
Aihlinn schlüpft.
Doch wie bevölkert man den Rest eines nahezu leeren Landes, ohne sich fortzupflanzen?
Aus einigen unbefruchteten von Frauen geborenen Samen und daraus entsprossenen Setzlingen sprießen Schoten, aus denen kleine Lebewesen
schlüpfen. Sie sind gewissermaßen „unfertige“ Aihlinn, wesentlich pflanzenhafter in ihrem Aussehen. So erinnert ihr Kopfputz an eine
Blütenknospe, Haut und Sehnen haben eine pflanzenhafte Konsistenz und die Füße enden in wurzelartigen Zehen.
Fast 3 Millionen Mitglieder zählen diese sogenannten Lineannh, die man bis zum heutigen Tage durch das Setzen von Ablegern vermehrt.
Regelmäßig im Herbst reifen auf den verschiedensten Plantagen neue Lineannh heran. Viele Plantagen sind auf bestimmte Züchtungen
spezialisiert und optimieren ihre Setzlinge zur Produktion von kräftigen Arbeitern, Handwerkern, Kriegern und Bauern, dabei wird bewusst
kein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung eines ausgeprägten Intellektes gelegt. Gehorsame Diener zieht man sich hier heran und sonst
nichts.
Bislang fügten sich die Massen der Lineannh in ihre Rolle als gezüchtete Diener, doch es gibt es mehr und mehr Anzeichen, als
entwickelten sie allmählich ein Selbstbewusstsein. Triebe, die besonders aufmüpfige Exemplare der Lineannh hervorbrachten, werden
vernichtet und in letzter Zeit häufen sich diese erzwungenen Vernichtungen in bemerkenswertem Ausmaße.
(me)
Es ist uns vollkommen klar, dass dieses Konzept als durch und durch frauenfeindlich aufgefasst werden kann. Hier sollte ein Szenario
geschaffen werden, in dem ein selbstgerechtes Regime im Namen der Freiheit ein neues System schafft, das sich selbst noch viel mehr
Freiheiten beschneidet und um keinen Deut besser ist, als das „böse“ System, welches vorher damit bekämpft wurde.
Mögliche Abenteuerszenarien könnten die Befreiung und Flucht einer Gruppe Frauen aus den Wäldern beinhalten oder die Organisation eines
Aufstandes der Lineannh, auf weite Sicht könnte eine Kampagne zum Ziel haben, die Aihlinn mit den Göttern auszusöhnen oder das Regime
der Ghrainnh zu stürzen.
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