Der Aylocan ist eine gefährliche Raubechse, die in sämtlichen Steppen und spärlich bewaldeten Gegenden der Tropen und Subtropen vorkommt. Er wird zwei Schritt lang und einen Schritt hoch. Der schlanke muskulöse Körper wird von langen kräftigen Beinen getragen. Der Hals ist verhältnismäßig lang und endet in einem schmalen langgezogenen Kopf. Das Gebiss ist äußerst kräftig; zwei Backenzähne im Unterkiefer sind zu mächtigen Hauern ausgebildet. Der Körper ist sandfarben bis rot, einige Exemplare tragen wunderschöne Zeichnungen. Das Leder aus seiner Haut ist sehr wertvoll.
Surik Wutargo Rinbaas schreibt voller Bewunderung über dieses Wappentier des Beklanischen Kaiserreiches:
“Der Aylocan verkörpert die Idealform des ebenso geschmeydigen, wie leyse anschleychenden oder geduldig lauernden Jägers. Er ist ein selbständiger Eynzelgänger, ganz auf sich und seyne scharffen Sinne, seine Erfahrungen, seynen Mut und seyne Kraft gestellt. Die Nahrung, die seyn Körper braucht, schlägt er sich selbst, ist keyn Bettler am gedeckten Tische der anderen und kein Aasfresser. Warmes Blut will er trinken, unmittelbar am sprudelnden Quell des Lebens. Und dennoch geht er erst dann wieder auf Raub aus, wenn die geschlagene Beute restlos verzehret ist, wenn Hunger und Durst eynen neuen Riss fordern. Er schleycht sich geduckt und lautlos an seyn Opfer an oder lauert ihm an seynen Wechsel- und Wasserstellen auf. Der Ansprung erfolgt wie der Blitz aus heyterem Himmel, wird haarscharf berechnet und mit ebenso großem wie wuchtigem Schwunge ausgeführt. Alle Sinne und Kräffte sind ausschließlich auf den entscheydenden Sprung gerichtet, dass ihm zumeysst kein zweyter folget, wenn er das Ziel verfehlet. Er tötet schnell. Dem Niederschlage folgt unmittelbar der Biss ins Genack oder in die Kehl. Gewöhnlich trinkt er erst vom Blute, schneydet dann die Bauchdecke auf, verschlingt die Eingeweide samt Inhalt, sowie die inneren Organe und geht erst danach ans Zerreyssen des Fleysches, das er mit rauher Zunge von den Knochen schabt. Er frisst sich voll, schleppt den Rest in ein Versteck, wo es jedoch immer von den Geiern gefunden wird, und stillt seinen Durst durch reychliches Wassertrinken.“
Ein Aylocan wird niemandem gefährlich, solange man ihn in Ruhe lässt, also einen großen Bogen um ihn macht. Nun ist es bei Adel ein beliebter Sport, sich, nur spärlich bewaffnet, im Zweikampf mit dem Aylocan zu messen. Viele übermütige junge Adlige hat dies schon das Leben gekostet. Der zum Kampf aufgestachelte Aylocan greift dann mit unerbitterter Heftigkeit an.
Ein Aylocan kann entweder zweimal mit seinen Pranken oder einmal mit dem Gebiss angreifen. Eine Attacke wird er nicht parieren, sondern versuchen, ihr auszuweichen. Der Aylocan wird erst versuchen, seinen Gegner anzuspringen. Dies gelingt ihm, wenn seine erste Attacke gelingt. Misslingt sie, wird er es so lange versuchen, bis es ihm gelingt. Hat er seinen Gegner erfolgreich angesprungen, hat er dieses unter sich begraben und AT/PA des Opfers sinken je um 30.
(me)
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