Ein üblicher Pfeil besteht aus Pfeilschaft, Befiederung und geschmiedeter Spitze aus Metall. Pfeile sind in Länge und Dicke für einen bestimmten Bogentyp gefertigt. Ein Kurzbogenpfeil kann also nicht vernünftig auf einem Langbogen verschossen werden und umgekehrt.
Die Befiederung des Pfeils dient dazu, den Pfeilflug zu stabilisieren. Üblicherweise werden die Schäfte mit zwei oder drei Federn befiedert, die auf den Pfeil aufgeklebt oder mit einem spiralig aufgewickelten Faden festgebunden werden.
Pfeilspitzen gibt es aus Stein, Knochen, Holz oder Eisen. Um die Spitze mit dem Schaft zu verbinden, kann man sie entweder mit einer aufstülpbaren Tülle oder einer schraubenartigen Spitze versehen. Letztere werden in das Pfeilende eingesetzt und mit Pech verklebt. Danach wird das Pfeilende mit Band oder Draht umwickelt und auch mit Pech verklebt. Bei Spitzen mit Tülle wird das Pfeilende in die Tülle eingepasst und dann mit Pech verklebt.
Pfeile werden in einem Köcher aufbewahrt, der entweder am Körper (meist an der Hüfte, selten am Rücken) oder am Sattel getragen wird. Ein Bogenschütze führt gewöhnlich zwei Dutzend Pfeile mit sich. Im Kriege werden Schützen von speziellen Pfeilträgern mit weiteren Geschossen versorgt.
Pfeile können zur Übermittlung von Nachrichten genutzt werden, jedoch erweist es sich als überaus kompliziert, ein Stück Papier oder Pergament am Pfeilschaft zu befestigen, ohne die Flugeigenschaften des Pfeils allzu sehr zu beeinträchtigen. Die funktioniert nur mit kleinen und dünnen Zetteln, die fest um den Schaft gewickelt sind. Am bestenschreibt man die Nachricht direkt auf den Pfeil, verwendet Einkerbungen im Holz oder verschieden gefärbte Federn, die einem festgelegten Code zufolge entsprechende Bedeutung haben.
Einfache Jagdpfeile besitzen lediglich einen angespitztem Pfeilschaft ohne extra Pfeilspitze. Sie können leicht selbst hergestellt werden und werden vor allem zur Jagd auf Kleinwild eingesetzt. Diese Pfeile verursachen kaum Schaden und prallen von Metallrüstungen wirkungslos ab. Sie zersplittern häufig beim Aufprall auf eine harte Oberfläche und dienen speziell dem Einsatz bei der Jagd.
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Einfacher Jagdpfeil: |
TP: |
+3 |
Reichweite: |
80% |
Trefferchance: |
-5 |
Gewicht: |
3 |
Material: |
H |
Preis: |
2 KS |
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Der Stumpfe Pfeil wird vor allem bei der Kleinwild- und Vogeljagd eingesetzt. Er hat eine stumpfe Spitze, die oft in einem umgekehrten Kegel oder einer Kugel aus lederumwickelten Metall, Holz oder Ton endet.
Wird ein Vogel vom Pfeil getroffen, so fällt er betäubt zu Boden, wo er in einen Käfig oder Sack gesteckt werden kann. Im normalen Kampf verursacht dieser Pfeil nur gegen ungeschützte Körperteile Schaden. Allenfalls bei einem Kopftreffer ohne Helm kommt es zu Benommenheit oder Bewusstlosigkeit.
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Stumpfer Pfeil: |
TP: |
+4 |
Reichweite: |
80% |
Trefferchance: |
-5 |
Gewicht: |
4 |
Material: |
H+O/S |
Preis: |
5 KS/8 KS |
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Flugpfeile sind leicht, da sie keine schwere Spitze besitzen. Sie sind für Schüsse über größere Entfernungen oder zur Jagd gedacht. Die meisten dieser Pfeile bestehen aus dem leichten Holz von Eschen oder Birken und sind je nach Bogenart, mit der sie verschossen werden 0,6 bis 1 Schritt lang. Sie stellen das normale und am meisten benutzte Geschoss für Bögen dar.
Die einfachste und üblichste Form der Pfeilspitze ist die einer Mandel – rund und länglich, manchmal auch rautenförmig. Ein Flugpfeil ist nicht dazu da, widerliche Wunden zu reißen, sondern er soll das Opfer auf der Jagd sauber töten und danach wieder zu verwenden sein. Da er keine Widerhaken besitzt, kann der Pfeil problemlos wieder herausgezogen werden.
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Flugpfeil: |
TP: |
+W4+2 |
Reichweite: |
100% |
Trefferchance: |
±0 |
Gewicht: |
4 |
Material: |
H+K/O/S |
Preis: |
2 KS/3 KS/5 KS |
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Kriegspfeile sind schwerere Pfeile mit einer geringeren Reichweite als Flugpfeile. Sie besitzen eine breite Spitze, weshalb sie mehr Schaden verursachen. Die Pfeilspitzen bestehen aus hartem Stahl und sind ziemlich scharf, damit sie Rüstungen durchdringen können und sind mit Widerhaken versehen, damit der Pfeil im Fleisch des Gegners stecken bleibt und ihn möglichst kampfunfähig macht.
Einen mit Widerhaken versehenen Pfeil herauszuziehen ist eine sehr unangenehme und gefährliche Angelegenheit. Oft reißt man damit eine Wunde, die noch einmal so schlimm ist wie die, welche der Pfeiltreffer verursacht hat. Manchmal ist es sogar besser, den Pfeil auf der anderen Seite hinauszustoßen. Wenn man den Pfeil zunächst besser steckenläßt, so schmerzt und behindert er doch bei jeder Bewegung.
Solcherlei Pfeile mit Widerhaken sollte man am besten nur von einem kundigen Feldarzt entfernen lassen. Die Verletzungssgefahr durch das Herausziehen ist einfach zu groß. Außerdem könnte die Spitze abbrechen und bliebe irgendwo im Körper stecken (Wundheilkunde-Probe +50; bei Misslingen 2W6 SP).
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Kriegspfeil: |
TP: |
+W6+2 |
Reichweite: |
90% |
Trefferchance: |
±0 |
Gewicht: |
5 |
Material: |
H+S |
Preis: |
8 KS |
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Der Kettenbrecher wird gegen Gegner eingesetzt, die Kettenrüstungen tragen. Die Stabilität solcher Rüstungen liegt in der Masse der einzelnen Kettenglieder, aus denen sich die Rüstung zusammensetzt. Ein Pfeil, der eine möglichst kleine, dünne Spitze hat, trifft im Idealfall nur auf einem einzelnen solchen Ring und kann ihn deswegen problemlos durchdringen, während ein herkömmlicher Kriegspfeil viel zu breit dafür ist. Jegliche Kettenrüstung wird vom Kettenbrecher durchschlagen als sei sie gar nicht vorhanden. Sämtliche RS-Punkte, die durch eine Kettenrüstung entstehen, werden bei einem Treffer mit dem Kettenbrecher pauschal nicht berücksichtigt.
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Kettenbrecher: |
TP: |
+W6 |
Reichweite: |
100% |
Trefferchance: |
±0 |
Gewicht: |
4 |
Material: |
H+S |
Preis: |
1 BS |
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Der Panzerbrecher ist ein Pfeil mit besonders gehärteter Spitze, um auch einen Plattenpanzer durchstoßen zu können, wenn er genau senkrecht drauftrifft. Damit die Wucht des Pfeils auf einen sehr kleinen Punkt konzentriert wird, ist die Pfeilspitze sehr schmal und ihre Form zylindrisch, wie bei einem Bohreroder einen dünnen Vierkantbolzen.
Diese Panzerbrecher sind zwar nicht billig, aber mitunter sehr wirkungsvoll, denn sie können selbst massive Rüstungen oder Schilde durchschlagen. Schon so mancher gut gerüstete Ritter hat geglaubt, dass Pfeile ihm nicht viel anhaben könnten, bis plötzlich ein Panzerbrecher quer durch den Schild mitten in seine panzerte Brust fuhr.
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Panzerbrecher: |
TP: |
+W6+1 |
Reichweite: |
100% |
Trefferchance: |
±0 |
Gewicht: |
4 |
Material: |
H+S |
Preis: |
3 BS |
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Die Spitze des Sichelpfeils ist eine nach vorn geöffnete sichelförmige Klinge, die im Sichelbogen scharf geschliffen ist. Die Federn sind so angebracht, dass der Pfeil nicht rotiert, was zwar seine Flugbahn instabiler macht und die Reichweite verkürzt, aber dafür sogt, dass der Pfeil sein Ziel im richtigen Klingenwinkel trifft. Der Pfeil dringt nicht tief ein, erzeugt aber einen breiten Schnitt, was vor allem am Hals verheerend sein kann. Durch die breite Trefferfläche ist der Pfeil gegen Rüstungen nahezu wirkungslos. Solche Pfeile eignen sich vor allem für die Jagd auf Kleinwild. Geschichten, denen zufolge Sichelpfeile benutzt werden, um Seile zu durchschießen, gehören allerdings größtenteils ins Reich der Legenden.
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Sichelpfeil: |
TP: |
+W6+3 |
Reichweite: |
80% |
Trefferchance: |
-15 |
Gewicht: |
4 |
Material: |
H+S |
Preis: |
4 BS |
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Ein Brandpfeil ist ein beliebiger Pfeil, der unterhalb der Spitze mit einem öl- oder pechgetränkten Stoff- oder Strohbündel umwickelt ist. Der Lappen wird angezündet, bevor der Pfeil verschossen wird, und brennt nach dem Aufschlag einige Zeit weiter. Brennende Pfeile setzen brennbares Material in Brand oder können nachts als Signal verwendet werden.
Ein Brandpfeil ist jedoch etwas unzuverlässig. Es besteht jeweils die Möglichkeit sowohl beim Abschuss als auch beim Aufschlag, dass das Feuer verlöscht. Außerdem ist seine Flugbahn wegen des zusätzlichen Gewichts, der ungleichmäßigen Anbringung des Brandkörpers und des hohen Luftwiderstandes instabil.
Es wird kaum gelingen, das Tuch wirklich gut an dem Pfeil zu befestigen. Erstens darf die Befestigung nicht zu früh verbrennen, so daß das Tuch schon unterwegs dem Halt verliert und woanders landet als der Pfeil, zweitens muss es möglichst gleichmäßig angebracht werden, da jede Veränderung der Ausgewogenheit und des Schwerpunktes die Flugbahn eines Pfeiles unberechenbar macht. Schon der Moment, in dem der Pfeil von der Sehne schnellt, ist eine Situation, die nur eine wirklich gründliche Befestigung übersteht.
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Brandpfeil: |
TP: |
je nach Pfeil (+Feuer) |
Reichweite: |
80% |
Trefferchance: |
-25 |
Gewicht: |
6 |
Material: |
je nach Pfeil |
Preis: |
je nach Pfeil |
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(me)
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