Die Lomer
Die Bewohner Loms können ihre Verwandtschaft mit den Karanéné nicht
leugnen. Ebenso wie diese sind die Lomer von kleiner, stämmiger Statur,
besitzen schwarze Haare, die allerdings im Gegensatz zu den Haaren der
Karanéné stark gewellt sind. Auch fehlt ihnen die grüne Hautfarbe; bei
ihnen spielt die Farbe der Haut mehr in einen bronzenen oder kupfernen
Farbton.
Die Lomer Kleidung unterscheidet sich nicht wesentlich von der zur Zeit
an der Ostküste gängigen Mode. Beliebt sind hier vor allem weite Gehröcke
mit Pluderärmeln. Die Frauen tragen freizügigere Kleider als die
Nebrinnerinnen, ihre Kleidung ist aber längst nicht so pompös und
einzwängend wie die kathalische Mode. Besonderes Merkmal der lomer Mode
ist die sogenannte Lomermütze, eine weiträumige Mütze aus Samt.
Im Ausland sind vor allem drei beherrschende Klischees des typischen
Lomers verbreitet:
Zum einen der fettwanstige Bauer, der mehr als gut von den reichen
Erträgen seines Gutes lebt, welche er dem fruchtbaren Boden verdankt,
zum anderen der seefahrende Fernhändler, der vor allem durch seine
unvergleichliche Geschicklichkeit, was das Feilschen anbelangt,
herausragt, und zum dritten der sauf- und rauflustige Pirat, ganz seiner
persönlichen Freiheit verpflichtet, allen Obrigkeiten trotzt und nach
seinen eigenen Gesetzen lebt.
Diese drei Klischees decken die drei Haupteinnahmequellen des Landes ab:
Landwirtschaft, Handel und Seefahrt. So ziemlich jeder Lomer ist in
mindestens einen dieser Bereiche mehr oder weniger stark verwickelt.
Die lomer Gesellschaft ist wie bereits erwähnt stark vom Ringen der
Einzelpersonen oder Verbände um Macht, Einfluß und Reichtum geprägt.
Deshalb ist der wichtigste Besitz, über den ein Lomer verfügen kann
seine Beziehungen zu mehr oder weniger einflußreichen Personen, Logen
oder Gilden. Jeder Lomer wird einen Fremden nach dem Kriterium beurteilen,
ob dieser ihm in irgend einer Weise nützlich sein kann.
Überhaupt ist die Fähigkeit, andere für sich arbeiten zu lassen in Lom
eine der erstrebenswertesten Eigenschaften, mit denen man seinen
Lebensunterhalt bestreiten kann. Dem typischen Lomer ist körperliche
Arbeit suspekt; er liebt es, die Fäden im Hintergrund zu ziehen, am
liebsten natürlich so, daß dies niemand merkt. In einer Gesellschaft,
die von Intrigen, Korruption, List und Tücke geprägt ist, bleibt einem
auch nichts weiter übrig, als sich solcher Mittel zu befleißigen - mit
gutmütiger Ehrlichkeit kommt man in diesem Land nicht weit...
Der Lomer bei Spielbeginn
Herkunft, Stand der Eltern (W20):
|
20 |
Adel (W6) |
6 |
Hochadel (Großherzöge,
Herzöge, Markgrafen) |
5W20×10 GS, eigenes Landhaus,
W4 Leibdiener, eigenes Reittier |
5 |
Mittlerer Adel
(Fürsten, Grafen) |
5W20×3 GS, eigenes Landhaus,
W4-1 Leibdiener, eigenes Reittier |
4-3 |
Niederer Adel
(Barone) |
3W20×3 GS,
W2 Leibdiener, eigenes Reittier |
3-1 |
verarmter Landadel |
W20 GS, W2-1 Leibdiener, eigenes Reittier |
19-18 |
Klerus (W8) |
8 |
Geislicher Adel
(Thanes, Dewen) |
5W20×3 GS, eigenes Landhaus,
div. Lehrbücher, W3-1 Leibdiener, eigenes Reittier |
7-6 |
Medanes |
W20 GS, div. Lehrbücher |
5-1 |
einfache Priester |
W10 GS, div. Lehrbücher |
17 |
Militär (W8) |
8 |
Admiralität |
W20×10 GS, eigenes Landhaus, traditionelle
Waffe der Familie, W3 Leibdiener, eigenes Reittier |
7 |
Hohe Offiziere |
W5×5 GS, traditionelle Waffe der Familie,
eigenes Reittier |
6-5 |
Niedrige Offiziere |
W20×7 BS |
4-1 |
Einfache Soldaten |
W10×5 BS |
16 |
Gelehrte (W4) |
4 |
Akademielehrer |
3W6×2 GS, div. Lehrbücher |
3 |
Heiler |
2W6×3 GS, div. Lehrbücher |
2-1 |
Freie Forscher |
2W6 GS, div. Lehrbücher |
15-13 |
Großbürgertum (W8) |
8-7 |
Reiche Händler |
W10×10 GS, eigenes Landhaus,
W2-1 Leibdiener, eigenes Reittier |
6-4 |
Manufakturbesitzer o.ä. |
W10×10 GS, W2-1 Leibdiener,
eigenes Reittier |
3-1 |
Großgrundbesitzer |
W10×8 GS, eigenes Reittier |
12-8 |
Mittelstand (W8) |
8-7 |
Händler |
W20 GS |
6-5 |
Handwerker |
W20 GS |
4-1 |
Bauern |
2W20×3 BS |
7-1 |
Unterschicht (W8) |
8-7 |
Kleine Händler |
W20×10 BS |
6-5 |
Kleine Handwerker |
W20×5 BS |
4-3 |
Kleinbauern, Fischer |
3W6 BS |
2 |
Gesinde, Tagelöhner o.ä. |
3W10 KS |
1 |
Bettler, Streuner, unbekannt |
W6 KS |
Haarfarbe (W20): |
1 |
albino |
2-3 |
blond |
4 |
rot |
5-8 |
schwarzbraun |
9-15 |
blauschwarz |
16-20 |
pechschwarz |
|
|
Augenfarbe (W20): |
1-3 |
blau |
4-5 |
grün |
6-8 |
grau |
9-14 |
bernstein |
15-18 |
braun |
19-20 |
schwarz |
|
|
Körpergröße:
1,50m + 3W12
Gewicht:
Größe-90-2W12 kg |
|
Gestaltung der Fertigkeiten:
Ein Lomer sollte in etlichen Gesellschafts-Fertigkeiten, wie z.B. Etikette,
Feilschen und Lügen gut bewandert sein, ebenso, wie eine gute
Menschenkenntnis für ein erfolgreiches Leben in Lom unbedingt nötig sein
muß.
Andere Fertigkeiten können von Ihnen frei nach Laune gestaltet werden.
Der Lomer im Spiel
Wie bereits erwähnt, kennzeichnet sich ein Lomer vor allem durch seine
pragmatische Natur, die ihn ausschließlich im Sinne seines persönlichen
Profits handeln läßt. Er liebt geheime Verschwörungen und vertraut niemandem
wirklich. Sollte es seinen Zwecken von Nutzen sein, verrät er sogar
seine besten Freunde.
Natürlich wird kaum ein Held am Anfang seiner Laufbahn dermaßen gerissen
sein, aber eine solche Karriere sollte einem jeden Lomer vor Augen
stehen.
Ein Lomer ist demzufolge der geborene Abenteurer, auf der Suche nach
Möglichkeiten, seine Stellung in der Gesellschaft zu verbessern, sei es
durch Heldentaten, finanziellen Erfolg, Bekanntschaft mit mächtigen
Personen usw.
Ein Lomer dürfte problemlos in jede Heldengruppe einzuordnen sein.
Typische Zitate
“Dieses Angebot soll sich doch auch für Euch lohnen, verehrter
Freund...”
“Ich hab’s ja geahnt, daß Ihr dahinter steckt...”
“Doch wer mich reinlegen will, der muß schon früher aufstehen ...
Da haben sich schon ganz andere die Zähne dran ausgebissen, das schwöre
ich, bei Ustros Herz!”
Lomer Namen |
männlich:
Abjoo, Adi, Anraa, Ascaar, Bataal, Berkoo, Eenan, Eme, Enuu, Erljuu,
Genkoo, Hilko, Huuno, Jaaho, Joon, Kintaan, Kutoor, Lor, Madnaa, Matii,
Nakii, Niiljo, Nisjoo, Ooram, Oiisin, Ojaak, Paalo, Peeto, Seo, Thaai,
Ulantii
|
weiblich:
Araa, Deebja, Duurja, Glaa, Himii, Iiana, Iilai, Iirti, Ila, Ilkaa,
Jooni, Kelva, Kiisa, Kuura, Leeta, Lojmaa, Looja, Miitari, Myrraa,
Niir, Paasi, Raela, Saara, Sieevi, Skaadi, Solja, Taari, Ura, Usii,
Uulvila, Vaarpa, Vella, Viaala, Vieeka, Yliisa
|
Die Lomer Sprache
Das Lomische ist eine stark melodisch klingende Sprache, die eng mit der
Sprache der Karanéné verwandt ist. Besonders auffällig ist die häufige
Verwendung von Vokalen, die im Wort besonders betont werden.
Auf diese Weise entsteht ein wohltönender Singsang, der sich für fremde
Ohren recht melodisch anhört. Auf den im Süden gesprochenen Dialekt
trifft dies nicht in dem Maße zu. Hier wird recht harsch und abgehackt
gesprochen, während das nördliche Alaiin-Lomisch die einzelnen Wörter
und Silben ineinander verfließen läßt, einzelne Wortteile ganz
verschluckt und insgesamt recht näselnd ausgesprochen wird. Die Lomische
Hochsprache wird in der Gegend um Mor, Mehl und Gal gesprochen. Wegen
ihrer melodischen Anmutung wird diese Sprache oft in Gedichten und Opern
verwendet.
Als Angehörige einer Handelsnation sprechen viele Lomer, vor allem in den
Küstenstädten, ein leidlich gutes Pegai.
(me)
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