Die Planeten
Die interessanteste Erscheinung am esperischen Nachthimmel sind die Planeten – Himmelskörper, die sich nicht nach den
Bewegungen der restlichen Sterne zu richten scheinen. Einige bewegen sich schneller, andere entgegengesetzt, einige gar
in Zickzackbewegungen oder sie verharren, bewegen sich rückwärtig und dann wieder vorwärts. Die Bewegungen der Planeten
sind schwer vorher zu berechnen; von vielen esperischen Astrologen wird angenommen, die Planeten besäßen ob ihrer
eigenwilligen Bahn einen eigenen Willen und ihre Stellung am Himmel hätte besondere Auswirkungen auf das Schicksal.
Marleth, Len Rahini |
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Der gelb leuchtende Planet Marleth ist der am deutlichsten zu
erkennende Himmelskörper (außer Sonne, Monden und Hylia, versteht sich) des Sternenhimmels über Esper und ist schon in
der Dämmerung deutlich zu sehen. Als Abendstern erscheint er von Nolah bis Ganian, während er von Narbele bis Bereges das
baldige Morgengrauen ankündigt. In der restlichen Zeit des Jahres steht dieser Planet zu nahe an der Sonne oder dahinter,
als dass er überhaupt zu erkennen wäre.
In Himmelsfernrohren erscheint ein riesiges, durchgängig von gelben Wolkenschwaden bedecktes Gebilde, in dem sich immer
wieder merkwürdige Muster und Strukturen abzeichnen, die in jüngerer Vergangenheit mehr und mehr von Sterndeutern
beobachtet und interpretiert werden. Bislang wurden sechs Monde dieses Planeten entdeckt, die nach den Dynastien des
kathalischen Imperiums benannt wurden: Kath, Neivion, Ibrenion, Herlan, Lern, Glandra, Gelvra.
In der Astrologie steht Marleth für die Ankündigung eines Neubeginns, für Geburt und Entstehung
allgemein.
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Silio, Len Ayendi |
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Der kleine und unscheinbare weiß leuchtende Planet Silio kennzeichnet
sich durch seine ganz besonders unberechenbare Laufbahn. Mal bewegt er sich mit einer Geschwindigkeit über das Firmament,
die man fast mit bloßem Auge wahrnehmen kann, mal verharrt er wochenlang auf einer Stelle oder bewegt sich gar wieder
rückwärts.
Im Himmelsfernrohr sieht man eine von strahlend weißen Wolken bedeckte Kugel. Die Wolken geben mitunter auch den Blick
frei auf eine türkis bis hellblaue Oberfläche. Einige Gelehrte vermuten, der Planet sei vollständig von Wasser bedeckt.
Jedoch sind einige andere Gelehrte der Auffassung, der Planet befände sich viel zu nahe an der Sonne, als dass auf seiner
Oberfläche flüssiges Wasser vorkommen könnte. Sie vermuten eher, Silios Oberfläche bestünde aus Quarz und Kristall.
Silios astrologische Eigenschaften sind Freiheit, Unbeständigkeit und Unschuld, Reinheit, und
Unversehrtheit.
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Cewo, Len Manonati |
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Esper am nächsten zu liegen scheint der Planet Cewo, ein karger,
kraterübersähter, schwarz und rot gescheckter Felsbrocken. Die schwarzen und roten Gebiete auf seiner Oberfläche sind
nicht von beständiger Ausformung und Position, weshalb angenommen wirde, es handele sich hierbei um eine Art von
Vegetation, die sich je nach Jahreszeit verändert.
Die astrologischen Eigenschaften Cewos - hauptsächlich bedingt durch die blutrote Farbe des Planeten - sind Kampf,
Sieg und Triumph.
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Tares, Reses Ohnàies |
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Als eines der interessantesten Objekte im Tanz des Planeten werden
die Tares angesehen. Diese grünlich leuchtende Himmelserscheinung entpuppt sich durch das Fernglas gesehen als zwei
einander umkreisende Himmelskörper, deren Bahnen sie kreisähnlich um ihren gemeinsamen Schwerpunkt führen. Nur so
erklären sich iadnische Gelehrte die Tatsache, dass sich die beiden Teilplaneten auf ihrer Bahn halten können.
Für das Auge eines Beobachters auf Esper verhalten sich diese beiden Planeten ausgesprochen ungewöhnlich, da sie in
unregelmäßigen Abständen Schlenker und Schlaufen am nächtlichen Firmament vollführen. Die Iadner erklären sich dies
damit, dass dieser Planet eine etwas geneigte Bahn hat und die Ebene der Umkreisung beider Teilplaneten ebenfalls nicht
in der Ebene der sonstigen Planeten liegt. Damit erscheint es für einen Beobachter auf Esper je nach Position der
Planeten im Sonnensystem zueinander als würden die übermütigen Tares ihre Kapriolen aufführen.
Die Eigenschaften der Tares sind gemäß ihrer seltsamen Bahnbewegungen Störung, Streit und Konfrontation.
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Batai, Len Batani |
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Ganz anders verhält sich wiederum der in hellem grünlichen Blau
leuchtende Riesenplanet Batai, der gemächlich und sehr langsam seine Bahn zieht. Dieser Planet verfügt über ein so
mächtiges Ringsystem in einer Scheibe um ihn herum, dass diese Ringe schon mit dem bloßen Auge von Esper aus als ein
breiter Ring deutlich wahrnehmbar sind. Im Himmelsfernrohr entdeckt man weiterhin noch, dass der Planet von einer dicken
verwirbelten bläulich-grünen Wolkenschicht bedeckt ist und mindestens über acht Monde verfügt, die nach bedeutenden
echsischen Seefahrern benannt sind: Aremu, Drigec, Eftek, Ftalax, Gophot, Griu, Koptir und Qutric.
Dieser Planet trägt die Attribute Beständigkeit und Zuverlässigkeit.
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Torec, Len Vumandéli |
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Schließlich zieht noch der kleine violett leuchtende Planet Torec
seine Bahn. Er reist entgegen der Laufrichtung aller anderen Planeten um die Sonne, und das so langsam, dass er sich
kaum von der Stelle zu bewegen scheint. Mehrere Jahrzehnte benötigt er Aufzeichnungen iadnischer Astronomen zufolge für
einen Umlauf um die Sonne. Im Himmelsfernrohr ist kaum etwas genaueres über diesen Himmelskörper zu erkennen. Zu weit
entfernt ist der Planet und zu undeutlich erscheint das Bild. Astronomen, die sich mit Torec beschäftigten, berichten
übereinstimmend von vereinzelten Lichtblitzen und einem pulsierenden Glimmen, das in unregelmäßigen Abständen von dem
Planeten auszugehen scheint.
In der Astronomie hat Torec den zweifelhaften Ruf eines Störenfrieds und Unglücksbringers, er steht für Scheitern,
Störung, als auch für Unglück und Beendigung.
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(me, nn)
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