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Shya Dai Nim - Das Herz der Welt


Von Drachen und Göttern - Die Religion Shya Dai Nims


Die Religion Shya Dai Nims, wenn man die Vielzahl an mystischen Strömungen so nennen kann, hat insgesamt im ganzen Reich nur eine gewisse Grundbasis, nämlich die vom Kaiser genehmigten Kulte, die sich um ihn und das ihn stützende und bestätigende Weltbild drehen.

Für die Menschen Shya Dai Nims befinden sich sowohl über der Erde als auch unter der Oberfläche verschiedene Ebenen, in denen Tote, Götter, die göttlichen Drachen und auch die Wächter der Hölle leben.
Die Welt selber ist aus den Elementen Himmel, Erde und Wasser geschaffen. Sie entstehen aus einer Urkraft, dem Dot, welches die Drachen hervorbrachte, die diese Elemente regieren. Jeder Mensch besteht ebenfalls zu gleichen Teilen aus diesen Elementen, seine Erdseele bildet den Körper, seine Wasserseele die Lebenskraft und die Himmelsseele den entscheidenden Teil: Intellekt, Tugenden und freier Wille.

Die Göttlichen Drachen
In der höchsten Ebene des dreistufigen Himmels leben die Göttlichen Drachen, die Shya Dai Nim und seine Menschen schufen und leiteten und immer noch die Li Jeng hinab senden, um weiterhin die Geschicke ihrer Untergebenen zu lenken. Jeder der Göttlichen Drachen steht für einen Aspekt der Schöpfung und steht einem Amt vor, das in der zweiten Ebene des Himmels angesiedelt ist und die Ordnung der Welt regelt und wiederum verschiedene Ämter und Magistrate besitzt.

Menschliche Erscheinungsformen der Drachen
Die Bewohner Shya Dai Nims erzählen sich zahllose Geschichten über Erscheinungen von Drachen – sowohl der Li Jeng als auch der Göttlichen selbst. Anders als die Li Jeng, die zwar kaum zu fassen und intelligent mal hier mal da den Menschen erscheinen, können die Göttlichen jedoch auch die Gestalt von Menschen annehmen.
In vielen Märchen tauchen so weise alte Männer auf, die erst am Ende der Erzählung als das erkannt werden, was sie sind: als ein Göttlicher, der die Sterblichen auf die Probe stellen will.

Jenseits der Tiefen Pforte liegen drei Höllen. Ihre Bewohner sind all jene, die in der Schöpfung den Missfallen der Drachen gefunden haben, ehemalige Diener, die Fehler begingen. Sie sehnen sich beständig danach, wieder in Ehren zurückkehren zu dürfen oder Rache zu nehmen. Ihnen werden die Himmelsseelen all jener anvertraut, die im Leben ebenfalls gegen die Regeln der Drachen verstießen. Entweder werden diese nun gequält oder in die Reihen der Verbitterten aufgenommen.

Die Staatskulte, die die Magistrate und die Drachen verehren, Opfer darbringen und sie um Hilfe in Notsituationen bitten, sind eher reglementiert und folgen einem komplexen und strikten Ritus. Das Volk jedoch hat meist seine ganz eigenen Auslegungen, kuriose Formen der Anrufung oder des Opfers finden sich überall in Shya Dai Nim und zuweilen finden sich auch Boten der Drachen und Magistrate, die im offiziellen Staatskult nicht existieren.

Ebenso gibt es eine Bewegung, die die Magistrate und Drachen weniger als Personen und Gottheiten als mehr als Facetten der schöpferischen Urkraft Dot sieht und versucht, in tiefer Meditation und Entrückung klarer zu erkennen, wie das Dot sich wandelt und die Welt schafft und ändert.
(ms)

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