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Garčal-kôr - Zwischen den Meeren


Architektur und Erscheinungsbild der Städte



Typisches städtisches Mehrfamilienhaus in Čor-kôr
Die Häuser der kôrnischen Städte sind ineinander verschachtelt, selten mehr als drei Stockwerke hoch, meist mit Märkten und Geschäfte in den Erdgeschossen. Nur schwer lässt sich von außen sagen, wo das eine Haus endet und das andere beginnt. Nur wenige schmale Fensteröffnungen zeigen sich in den Mauern. Bei kalter Witterung werden sie mit dicken Läden verschlossen. Beleuchtet werden die Zimmer fast nur von kleinen Kerzen oder Öllampen.
Hinter den Hauseingängen befindet sich stets ein kleiner Windfang, der die kalte Winterluft nicht in die Wohnstuben lässt. Oft sind ganze Häuserblocks durch einen langen und verwinkelten Windfang miteinander verbunden. Treppen führen von hier aus in die einzelnen Wohnräume, am Ende mit einer Tür vor unerlaubtem Eindringen gesichtert. Im Winter ist es hier ziemlich zugig, je nach dem, wie lang der Windfang ist, jedoch immer noch wärmer als in der freien Luft. Im Sommer wird es hier oft stickig und Fenster und Türen werden deshalb den ganzen Tag über geöffnet.
Allgemeine Regeln betreffen unter anderem Gerüche: Stark riechende Sachen dürfen höchstens in den Kellern gelagert werden, Parfüms oder andere Duftstoffe sind ohnehin selten und nicht sehr beliebt. Brandschutzregeln zufolge muss überall in der Nähe eines offenem Feuers ein Eimer Wasser oder Erde bereitgehalten werden, da die größtenteils aus Holz gebauten Häuser leicht Feuer fangen. Nicht selten brennen ganze Häuserblocks oder gar ganze Stadtteile infolge von Unachtsamkeit nieder.
Nahezu jedes Haus hat mindestens ein kleines Schwitzzimmer für alle Hausbewohner, oft im Keller. Ein Heim ohne Schwitzzimmer ist kaum als Unterkunft für einen Kôrn zu bezeichnen!

In jüngerer Zeit sind immer mehr Häuser entstanden, die auch in den oberen Etagen durch Gänge verbunden sind, wie es bei den Gilden im Städtebund üblich ist. Auch ziehen immer öfter die Mitglieder einer Gilde in einen solchen Häuserblock, so dass regelrechte gildengeprägte Häuserblocks entstehen.

Gänzlich einzeln stehende Häuser, die selbst im Erdgeschoss nicht die langen durchgehenden Passagen besitzen, waren schon immer selten. Einige Gaststuben, Fleischer und Schmiede sind meist in solchen Gebäuden untergebracht, um möglichst wenig Belästigung durch Lärm- und Gerüche für die angrenzenden Häuser zu erzeugen und um eine gemütlich-intimere Atmosphäre für die Gäste zu gewährleisten.

Die Dächer der Häuser sind spitz und fallen steil zur Straße hin ab. Bei starkem Schneefall soll so die Last auf das Dach möglichst gering ausfallen und außerem die Gefahr gemindert werden, dass sich Schneelawinen auf die Passanten auf den Straßen ergießen.
Regenwasser sammelt sich in Regenrinnen und wird mittels Metallrohren abgeführt und in Regentonnen gesammelt. Nicht im Haushalt benötigtes Regenwasser und sonstige Abwässer fließen durch Rohre, die unter dem Bürgersteig enden und ihren Inhalt auf die Straßen verströmen. Auf gepflasterten Straßen befindet sich dafür meist ein kleiner Kanal an den Straßenrändern. Diese kleinen Rinnsale sammeln sich in größeren Rohren und fließen schließlich etwas außerhalb der Siedlung in das nächstgelegene Gewässer. Die meisten Siedlungen liegen an Seen, Flüssen oder an der Küste.

In einer Wohnung leben üblicherweise 4-6 Personen miteinander. Dabei handelt es sich nicht zwingend um klassische Familien, eher Wohn- und Wirtschaftgemeinschaften. Kinder bleiben bis zum Alter von etwa 4-5 Jahren (Kinder der Čén bis 3 Jahre) bei den Eltern, dann ziehen sie in eine extra für sie eingerichtete Jugendhäuser, wo alle Kinder des Häuserblocks leben und dort gemeinschaftlich unterrichtet und erzogen werden. Etwa im Alter von 12-14 Jahren (Čén ab 8 Jahre) beginnen die Jugendlichen ihre berufliche Ausbildung, gehen in die Lehre bei einer Gilde oder studieren gar. Dann ziehen sie in neue Wohngemeinschaften mit Arbeitskollegen oder Mitstudenten. Sein ganzes Leben lang wohnt man also mit Gleichgesinnten zusammen, die einem mitunter eher eine Familie sind als die eigenen Eltern und Kinder. Allerdings ist es oft so, dass Familienmitglieder den selben Beruf ausüben und nur selten einmal jemand aus der Tradition ausbricht.
Wer bis ins hohe Alter noch rüstig ist, lebt weiterhin in diesen Wohngemeinschaften. Für Senioren mit Gebrechen, die gepflegt werden müssen, sind in einigen Städten Pflegeheime von den Gilden eingerichtet worden, zumeist von der Heilergilde betreut.

Jede Wohnung besitzt einen Müllschacht. Die Entsorgung von Müll und Unrat ist Aufgabe jedes Hausbesitzers, ebenso wie die Instandhaltung seines Hauses. Aborte befinden sich in jeder Etage. Täglich fahren Müllwagen der Müllwerkergilde durch die Straßen der größeren Städte, welche die Exkremente und sonstigen Unrat der Bewohner aufnehmen und zu Sammelstellen vor den Stadtmauern karren. In kleineren Siedlungen bringt man seinen Müll selber dorthin oder lässt ihn von eifrigen Čén mit umgeschnallten Kanistern einsammeln. Der Müll wird kompostiert und zur Düngung der Felder verwendet. Metallschrott wird hauptsächlich an Schmiede und Handwerker verkauft, und eingeschmolzen. Wertvolle oder exotische Gegenstände, die den Gildenmitgliedern der Müllwerker in die Hände fallen, gehören dem Finder.
(dr, me)

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