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Garčal-kôr - Zwischen den Meeren


Die Nomaden


Durch die eisigen Steppen Garčal-kôrs streifen die beiden nomadische Völker der Sír-čén und Chel-čén. Sie haben sich den harten Bedingungen ihrer Umwelt angepasst, um zu überleben. Wenn sie auch einige Gemeinsamkeiten mit ihrer sesshaften Verwandschaft aufweisen, so bleiben sie doch einzigartig.
Schon auf den ersten Blick lassen sich die Unterschiede zu ihren Verwandten in den Städten erkennen. Sie sind größer, kräftiger, gedrungener gebaut und mit einem den massigen Körperbau noch verstärkendem, zotteligen Fell ausgestattet, das im Sommer braun gefärbt ist und im Winter noch erheblich dichter wird und sich weiß färbt. Auch ihre Augen werden zur Winterzeit heller. Ältere Läufer sind generell etwas heller gefärbt.
Unmittelbar auf der Haut liegt ein dichtes Unterfell aus feiner Wolle, welches den ganzen Körper fast überall außer an den Unterschenkeln und dem Gesicht bedeckt und im Sommer gewechselt wird. Darüber liegt dann die Schicht der groben, zotteligen Schutz- oder Grannenhaare, die vor allem Hinterteil, Bauch, Flanken und Kehle bedecken. Entlang des Rückenkamms erstreckt sich eine buschige hell gefärbte Mähne.
Kleidung haben sie dank dieses natürlichen Pelzes nicht nötig. Lediglich Gamaschen aus Leder oder Stoffbahnen tragen sie um die Beine gewickelt, damit sie die Zotteln nicht so sehr beum Laufen behindern. Für den Transport haben sie Traggurte, an denen sie Taschen und ihren Besitz anbringen können. Einzig die Sír-čén tragen zur Jagd oder zum Kampf manchmal Lederhandschuhe, teilweise eisenverstärkt.

Gesellschaft
Die Gesellschaft der Nomaden ist einfach strukturiert. Alle erwachsenen Mitglieder einer Herde (zwischen 10 und 100 Mitglieder) haben eine Stimme in den Herdenvarsammlungen und dürfen ihren Standpunkt darlegen, wenn sie möchten. Nach den Darlegungen der Argumente wird durch offenes Aufzeigen eine Mehrheitsentscheidung herbeigeführt und über bestimmte Punkte abgestimmt. Einen einzigen Anführer haben die Herden selten einmal. Die meisten Herdenmitglieder sind kaum spezialisierte Gesellen, die überall dort zupacken, wo ihre Hilfe benötigt wird, ohne sich in einem Beschäftigungsfeld besonders gut auszukennen – einmal abgesehen von der Viehzucht. Die spezialisierten Nomaden mit einem festen Berufsfeld sind gesellschaftlich besonders hoch angesehen: Heiler, kôrnisch sprechende Händler, Magiekundige und die Schmiede und Eisensucher bei den Sír-čén. Besondere politische Macht verleiht ihnen diese gesellschaftliche Stellung aber nicht.
In der Herde kümmern sich die Alten (über 25 Jahre) in der Hauptsache um die Aufsicht der Kinder und weisen diese ein in einfache Aufgaben wie Nahrungszubereitung und Lederverarbeitung. Im Alter von 4 bis 5 Jahren nehmen sie die jüngeren Erwachsenen mit auf die Jagd. Wenn sie mit 8 Jahren ausgewachsen sind, verlassen sie ihre Herde. Meist geschieht dies, wenn sich zwei oder mehr Gruppen auf ihren Reisen begegnen.
Beim Besitz unterscheiden die Chel-čén zwischen Eigentum der Herde und Eigentum des Einzelnen. Nahrung und Tiere gehören allen, Decken, Felle, Handelswaren und Zelte haben immer einen bestimmten Besitzer, aber man teilt gern. Die Sír-čén kennen praktisch nur gemeinschaftliche Waren. Geld ist bekannt, wird aber allenfalls zum Handel mit den Sesshaften benutzt.

Wurde den Nomaden lange Zeit ein Bewegungstrieb ähnlich dem von Zugvögeln nachgesagt, so haben dies eine ganze Reihe von Läufern, die ihr beschwerliches Leben aufgaben und sich den Sesshaften anschlossen, widerlegt.
Sír-čén sind sehr mutig, wenn es sein muss, ihr Fluchttrieb ist merkbar niedriger als jener der Chel-čén, was sie auch zu gefragten Söldnern macht. Sauberkeit ist auch den Nomaden wichtig. Sie verbringen ausnehmend viel Zeit mit gegenseitiger Fellpflege. Sie benutzen Kämme, Bürsten und waschen sich mit Seife, die aus Knochen, Fett und Asche gekocht wurde. Ausgiebige Bäder in Flüssen oder auch gekochtem Schnee gehören zur Körperpflege dazu.

Der Glaube der Nomaden ist noch viel stärker von Pragmatismus geprägt als bei den Sesshaften im Norden. Sie glauben nur an das, was sie wahrnehmen können, speziell mit den Augen, sie leben im Hier und Jetzt, machen sich keine Gedanken über das Jenseits oder Übersinnliches. Magie wird äußerst skeptisch gegenübergestanden und sie wird als „unwirklich“ abgetan. Von ihnen stammen die Ursprünge der Kalt-Warm-Lehre mit dem Glaube an die feurigen Čiouki, die allen Lebewesen innewohnen, ebenso wie der Glaube an den Weltuntergang durch Senàs, und jeder Hauch des kalten Südwinds lässt die Kinder gruseln.

Nomaden bei Spielbeginn:
Rassenspezifische Modifikationen
KO +5
FM <35, WI >65
WL <20 (zur Zeit des Paarungslaufes verdoppelt), RA >50
GS+2
Tragkraft ×2

Fertigkeiten:
Wissen ×3
Reiten –
Schwimmen ×6
Feilschen ×6

Altersstadien:
0
bis 15
I
ab 15
II
ab 20
III
ab 30
Herkunft, Stand der Eltern (W20):
20-17Spezialisten (W6)
6Magier
5-4Heiler
3-2Händler
1Schmied, Eisensucher (Sír-čén, bei Chel-čén nochmal würfeln)
16-3  Normales Stammesmitglied
2-1Sesshaft Gewordene

Fellfarbe (W20):
1-12hellbraunes Sommerfell mit dunkleren Einlagen, weißes Winterfell
13hellbraunes Sommerfell mit dunkleren Einlagen, weißgelbes Winterfell
14-16dunkelgelbes Sommerfell mit dunkleren Einlagen, weißes Winterfell
17dunkelgelbes Sommerfell mit dunkleren Einlagen, weißgelbes Winterfell
18-19mattgelbes Sommerfell mit dunkleren Einlagen, weißes Winterfell
20mattgelbes Sommerfell mit dunkleren Einlagen, weißgelbes Winterfell
     
Augenfarbe (W20):
1-15braun
16-18gelbbraun
19-20gelb

Körpermaße
Länge 160 +2W20 (Frauen + 10) cm
Höhe 115 + 3W10 cm (Beinlänge 50 cm kürzer)
Gewicht Länge – 110 (Frauen + 10) kg

Gestaltung der Werte
Ebenso wie bei ihren sesshaften Verwandten gehen den Nomaden sämtliche Fertigkeiten, die eine hohe Geschicklichkeit mit den Fingern erfordern, nur mit einigen Schwierigkeiten von der Hand. Schwimmen kann ein Nomade auf jeden Fall recht gut. Ebenso sollten die Überlebensfertigkeiten Eis und Steppe stark ausgeprägt sein.
Čén können in die Luft springen und mit allen vier Beinen gleichzeitig angreifen, haben also 4 AT/KR, wobei jeder AT-Wert um 30 sinkt. Danach sinkt die eigene PA in der nächsten KR um 30. Mit den Beinen am Boden haben sie zwei Aktionen pro KR. Die Trefferzonen unterscheiden sich ein wenig von denen eines Menschen.
Als bevorzugte Waffen verwenden die Nomaden Keulen, Knüppel und ähnliche stumpfe Hiebwaffen, unterstützt durch Harpunen zur Jagd. Am Häufigsten bestehen diesen aus Knochen oder Stein und Holz. Eisenwaffen sind recht selten bei den Chel-čén, bei den Sír-čén ist jede Dritte daraus gefertigt. Die Eisenläufer gelten ferner als Erfinder des Lanzenkampfs, denn sie benutzen dafür traditionell seit Ewigkeiten die Hörner männlicher Mammuts.

Nomaden im Spiel
Sollte sich ein Nomade aus irgendeinem Grund auf ein Abenteuer begeben, so wird er sich durch eine gewisse Untrainiertheit im Lügen, mangelndem Wissen über komplexe Wissensgebiete und Gesellschaftsregeln auszeichnen. Ferner wird er Friedfertigkeit, Direktheit, Ausdauer, Willenskraft, Fleiß und Ungeduld an den Tag legen. Er lässt sich oft führen. Verschwendung mag er gar nicht und versucht, alle Gegenstände bis zum Letzten zu nutzen. Die Chel-čén haben einen starken Fluchttrieb, fürchten das Meer und große Tiere und ergreifen gern schnell die Flucht, während die Sír-čén sich nicht so leicht verjagen lassen und für den passenden Lohn auch über Leichen gehen.

Typische Zitate
„Beine sind zum Laufen da, nicht zum faulem Rumliegen.“
Zu einem Bekannten, der gerade ein mehrere Tage altes Brot wegwerfen will: „Ja, was machst du denn da?! Den Schimmel können wir doch abschaben!“
An einer Wegkreuzung: „Links oder rechts? Vorwärts oder zurück? Welcher Weg mag der Richtige sein? Los, stimmen wir ab.“
Chel-čén beim Anblick eines Mammuts: „Nichts wie weg! Ich glaube, es hat uns bemerkt!“
Hungriger Sír-čén in der selben Situation: „Auf es! Das Fleisch wird unsern Hunger lange stillen! Los jetzt!“

Typische Namen
Die Nomaden machen keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern und kennen folglich auch keine geschlechtsspezifischen Namen
Adšiž, Čiskên, Čîsni, Emšruigš, Ešužge, Ewšokum, Gîcûke, Gîcûku, Îlžorm, Ìpvowcô, Iùfin, Jubšùbû, Kadjéd, Kenšiž, Omašet, Omémwìm, Ošišže, Ošosù, Ošugšrap, Óvíwì, Šabiù, Scâzêjâ, Tòáow, Úfôú, Ûšibù, Wašam, Zaémwìm, Zèújorm, Žíšíjêf, Zòújorm

(dr, me)

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