Die Kalch-čén
Die Čén im Kalenachdelta unterscheiden sich äußerlich kaum von ihren
weiter südlich lebenden Verwandten. Gesellschaftlich und kulturell gesehen halten sie sich selbst für die fortschrittlichsten Čén
überhaupt und blicken mitleidig auf ihre „unterdrückten und geknechteten“ Verwandten in Garčal-kôr herab, weil diese vielerorts
noch unter menschlicher Feudalherrschaft leben. Allein die Tatsache, dass sie kein selbstbestimmtes Leben führen dürfen, macht sie in den
Augen der Kalch-čén schon zu bedauernswerten Geschöpfen.
Die freie Gesellschaft auf Basis von Gilden und Räten entwickelte sich aus der Herdengesellschaft der Čén. Im Gegensatz zu ihren nomadisch
lebenden Verwandten der südlichen Steppen zwang die Flusslandschaft des Kalenachdeltas den hier lebenden Čén eine völlig andere,
sesshafte Lebensweise auf, die zur Entstehung des heutigen Gildensystems beitrug. Die Čén des Kalch wurden viel früher sesshaft als
jene im Süden, entwickelten schnell ein Verständnis von fester Heimatverbundenheit und erwiesen sich als wesentlich hartnäckiger darin,
ihren Grund und Boden gegen Konkurrenten zu verteidigen, wohingegen die nomadisch lebenden Čén des Südens lange Zeit Konflikten
lieber aus dem Weg gingen und die politische Vormachtstellung der menschlichen Minderheit in ihrer Heimat überließen.
Čén ist es nicht zueigen, Konflikte durch Gewalt zu lösen – sie setzen eher darauf, Streitigkeiten durch Kompromisse und Verständnis
zu lösen. Ohne dabei allerdings allzu nachgiebig zu sein. Sie vertrauen darauf, dass ihre Lösung die bessere ist, und dass der
Diskussionspartner dies früher oder später auch einsehen wird. Ihrer Sturheit ist es zu verdanken, dass so manch energischer Mensch mit
seinen hochtrabenden Befehlen und Anordnungen zwar auf freundliches Interesse stieß, aber schnell erkennen musste, dass die Čén dann
doch einfach alles auf ihre Art machten – und dass es so viel besser funktionierte. Somit haben die Čén es dank ihrer Beharrlichkeit
geschafft, einen Großteil der Bevölkerung des Kalch an ihr Gesellschaftssystem anzupassen, ebenso wie dieses Gesellschaftssystem
inzwischen auch im Ausland von vielen Gruppierungen als vorbildhaft angesehen wird.
Kleidung und Schmuck
Die Čén des Städtebundes legen einen höheren Wert auf ihr Äußeres als ihre südliche Verwandtschaft und kleiden sich in weitaus
edlere Stoffe, die meist mit floralen Mustern versehen und von goldenen Borten und Troddeln gesäumt werden. Beliebt sind ganze Netze aus
solchen Troddeln, die über den Leib geknüpft werden und in denen sich geschnitzte Plättchen aus Holz, Knochen, Walzahn oder geschnittene
Gemmen befinden, die als Schutzamulette dienen sollen, heutzutage eher nur noch zur Zierde dienen.
Kalch-čén bei Spielbeginn:
Herkunft (W20): |
20-4 | Gildenmitglied (W8) |
8 |
Bedeutendes Mitglied (Stadtrat, Abgeordneter) |
2W10 GS |
7-6 |
Wichtiges Mitglied (Buchhalter, Kammermeister o.ä.) |
2W20×10 BS |
4-1 |
Einfaches Mitglied |
W10×20 BS |
3-1 |
Militär, Marine (W10) |
10-9 |
Offizier |
2W4×2 GS |
8-5 |
Einfacher Soldat |
W10×8 BS |
4-1 |
Einfacher Seemann |
W12×8 BS |
2-1 |
Gildenlose (W8) |
6 |
Wohlhabend |
W10×5 BS |
7-6 |
Abenteurer, Glücksritter, Lebenskünstler... |
W10 BS |
5-1 |
Obdachlose, Diebe, Bettler |
W10×5 KS |
Äußerliches
Länge: 140 + 2W20 (Frauen: +2W20+10) cm
Höhe: 100 + 3W10 cm (Beinlänge 40 cm kürzer)
Gewicht: Länge -90 (Frauen -70) kg
Fellfarbe (W20): 1-4 weißgelb, 5-12 mattgelb, 13-17 dunkelgelb, 18-20 hellbraun
Augenfarbe (W20): 1-4 weißgelb, 5-14 gelb, 15-18 bernstein, 19-20 mittelbraun
Rassenspezifische Modifikationen
KO +5
FM <35, WI >65
WL <20 (zur Zeit des Paarungslaufes verdoppelt), JZ >25
GS+2
Tragkraft ×2 |
|
Altersstadien:
0
bis 15 |
I
ab 15 |
II
ab 20 |
III
ab 30 |
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Gestaltung der Werte
Sämtliche Fertigkeiten, die eine hohe Geschicklichkeit mit den Fingern erfordern, gehen einem Čén nur mit einigen Schwierigkeiten von der
Hand und er wird kaum jemals so geschickt werden wie ein Mensch. An der Fähigkeit Reiten haben sie naturgemäß keinen Bedarf und folglich
auch kein Interesse. Schwimmen sollte ein Čén auf jeden Fall recht gut können.
Ein Čén kann in die Luft springen und mit allen vier Beinen gleichzeitig angreifen, at also 4 AT/KR, wobei jeder AT-Wert um 30 sinkt.
Danach sinkt die eigene PA in der nächsten KR um 30. Mit den Beinen am Boden hat er zwei Aktionen pro KR. Die Trefferzonen unterscheiden
sich ein wenig von denen eines Menschen.
Kalch-čén im Spiel
Ein Čén des Kalch unterscheidet sich von einem seiner Verwandten aus dem Süden vor allem durch ein weitaus selbstsichereres Auftreten
und durch seine Bestimmtheit. Es ist ihm eine Selbstverständlichkeit, dass er ein bedeutendes Mitglied der Gesellschaft ist, und dass
seine Stimme gehört und berückschtigt werden muss, worauf er bei jeder Gelegenheit Wert legt. Es würde ihm aber niemals in den Sinn
kommen, eigenmächtig und ohne vorherige Absprache ganz alleine eine Entscheidung zu treffen. Und jedem, der ihm eine Anweisung erteilt,
mit der er nicht einverstanden ist, muss er einfach widersprechen und seine Sicht der Dinge darlegen. Lediglich Angehörige der Armee
haben die Notwendigkeit von Befehlsketten eingesehen und folgen Anweisungen von Vorgesetzten meistens kommentarlos. Handelt es sich
jedoch um zweifelhafte oder moralisch fragwürdige Befehle, so neigen sie gerne dazu, diese nicht zu befolgen. Als kommandierende
Offiziere, die eigenständig und schnell Entscheidungen fällen müssen, eignen sich nur die wenigsten Čén.
Ansonsten kennzeichnet sich der normale Čén-Bundgenosse wie seine Verwandten im Süden durch sein friedfertiges, zurückhaltendes und
doch stets gehetzt wirkendes Wesen, legt besonderen Wert auf Reinlichkeit, zeigt sich unverständlich gegenüber der menschlichen
Begeisterung für Liebe und Sexualität und schämt sich jedes Jahr wieder für sein eigenes ungezügeltes Verhalten während der Paarungszeit.
Typische Zitate
„Je früher die Abreise, desto eher die Ankunft.“
„Läufst mit der Sonne du um die Wette, dann liegst im Dunkeln du schon im Bette.“
„Ja Genosse, du hast da einen wichtigen Punkt angesprochen, aber...“
Zu einem adligem Kôrn: „Ja bitte, macht es Euch ruhig bequem und fühlt Euch wie zu Hause... aber wenn du kein Geld mehr hast, dann sieh
zu, dass du Land gewinnst!“
Typische Namen
Da die Bundgenossen alle gleich sind, ohne Rücksicht auf Stand, Herkunft oder Geschlecht, gibt es keine geschlechtsspezifischen Vornamen.
Als „Nachnamen“ gelten Gilden, Heimatort und genaue Berufsbezeichnung (z.B. Duil Sicz Neniz Jestimu = Netzknüpfer Duil von der
Fischergilde in Jestimu).
Vornamen: |
Abuil, Aczed, Agoszín, Amuil, Argin, Brern, Duil, Gipui, Guiza, Ihik, Imhal, Imirn, Inhus, Itisui, Kren, Kresz, Krirn, Kuvelisz, Mariv,
Obrea, Okadesz, Rizs, Romoa, Sach, Suil, Sumil, Szil, Szik, Vali, Vjasz, Vjel, Zirn, Zui
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(me)
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