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Der Sieben-Städte-Bund - Im Sumpf des Wohlstands |
Ernährung, Verkehr und Wirtschaft
Der fruchtbare Schlamm des Flusses bildet eine ideale Grundlage für den Anbau verschiedenster Feldfrüchte, und auch mit
Fischfang lässt sich ein gutes Auskommen erreichen. Kleine Vögel werden in gespannten Netzen gefangen. Größere Vögel werden
vom Boot aus mit Pfeil und Bogen erlegt und – sofern sie nicht unauffindbar im undurchdringlichen Schilfwald abstürzten – aus
dem Wasser gefischt. Allerdings ist diese Methode eher ein Jagdvergnügen für die reichen Städter und kaum von großer Bedeutung.
Die Kalechen mit ihren flachen kastenförmigen Rümpfen sind ein besonders auf die Gewässer des Deltas abgestimmter Schiffstyp.
Mit dem geringen Tiefgang und der großen Robustheit sind sie besonders für die trügerischen Untiefen der Sümpfe gerüstet, eignen
sich aber nur bedingt für den Einsatz im offenen Meer. Kähne und Einbäume zum Rudern und Staken sind hier für Verkehr und Handel
unerlässlich, denn nur die wichtigsten und größten Inseln sind miteinander durch Brücken und Straßen verbunden.
Eigene Bodenschätze hat das sumpfige Land nicht zu bieten - abgesehen von Torf, der heutzutage meist noch von den armen Bewohnern
der Dörfer zum Heizen verwendet wird.
Seinen unermesslichen Reichtum schöpft das Delta aus seiner Funktion als wichtigster Verkehrsknotenpunkt des Südwestens, als
Durchgangsstation für Handelswaren aller Art. Was nicht in den Frachträumen der Schiffe liegt, gibt es im ganzen Süden und
Westen Espers nicht zu kaufen.
Unentwegt sind zahllose Transportschiffe zwischen den Inselchen und Sümpfen des Deltas unterwegs, sind gezwungen, Wegzölle an
die auf dem Weg liegenden Häfen zu zahlen und die Dienste von Lotsen in Anspruch zu nehmen. Wer sich diese Kosten sparen will,
läuft Gefahr, in den unübersichtlich und wandelbaren Gewässern des Deltas auf Grund zu laufen und schlimmstenfalls von Plünderern
ausgeraubt zu werden. Denn jedes auf Grund gelaufene Schiff gilt vor dem Gesetz als Strandgut, dessen Ladung dem Finder gehört...
Oberstes Gut im Sieben-Städte-Bund ist die Freiheit. Und auch die Wirtschaft ist kaum Beschränkungen unterworfen – abgesehen von den
oben genannten Monopolregelungen der Städte bezüglich Lotsen und Wegzöllen. Abgesehen von Sklaven und schwarzmagischen Artefakten sind
sämtliche Handelswaren legal, solange sie ordnungsgemäß verzollt werden. Selbst mit den Tlitleca, den erbitterten Feinden, die bereits
mehrfach versuchten, das Delta zu erobern, wird Handel getrieben. Schließlich hat so ziemlich jeder Nachbarstaat in der Vergangenheit
begehrlich nach dem Delta gegriffen. Und wer Geschäfte machen will, darf nicht nachtragend sein. Das Sprichwort „Geld blutet nicht“
versinnbildlicht diese Einstellung der Bundgenossen eindrucksvoll.
Überhaupt lassen sich im Städtebund mit Geld etliche Hindernisse und Probleme aus dem Weg räumen. Die meisten Anklagen können
durch eine angemessene „Bearbeitungsgebühr“ zur Einstellung gebracht werden. Wer nur genügend Geld und Einfluss hat, vermag
so vor Haft oder körperlichen Strafen zu retten. Je nach Schwere der Tat, die einem Delinquenten zur Last gelegt wird, ist
natürlich auch der finanzielle Aufwand entsprechend hoch anzusiedeln. Wer sich allerdings tlitlatlische „kulturelle
Errungenschaften“ wie Sklavenhaltung und Kannibalismus zueigen macht, der vermag sich auch durch kein Geld mehr die Freiheit
erkaufen.
(dr, me)
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