Die Kalch-mârchal
Als Ergebnis der Durchmischung verschiedener Völker, die sich über Jahrhunderte am Verkehrsknotenpunkt des Kalenachdeltas trafen,
bieten die menschlichen Bewohner des Kalch einen abwechslungsreichen Anblick. Hauptsächlich sind sie von gedrungener, kompakter Statur,
kaum jemand ist so hochgeschossen, dass er aus der Menge heraussticht. Wohlstandsbedingt sind die Bewohner des Kalch gut genährt und
stellen stolze Bierbäuche zur Schau. Dies ist jedoch kein Anzeichen von Verweichlichung oder Faulheit – man ist stämmig und kräftig.
Wer nicht ordentlich zupacken kann, wird als Schwächling und Schmarotzer schief angeguckt.
Dominierend sind bleiche bis rosige Hauttöne und helle Haare – jedoch beherrschen hier nicht die weißblonden glatten Schöpfe das
Straßenbild, wie weiter im Süden üblich. Ebenso häufig sieht man dichte rotblonde Lockenköpfe, wie man sie aus Kalen kennt. Seltener
sind dunkle Haare, die auf das Erbe östlicher Vorfahren zurückzuführen sind.
Generell geht der modische Trend zu üppigem etwa schulterlangem Haar. Die Männer tragen gern dichte Backenbärte, um den Mund oder am
Kinn sind Bärte allerdings verpönt. Die Frisuren der Frauen unterscheiden sich im Allgemeinen kaum von denen der Männer. Wer sich
besonders schmücken will, trägt das Haar länger, zu Zöpfen zusammengebunden, in die bunte Perlen und Schnüre eingeflochten sind.
Kleidung und Schmuck
Die typische Kopfbedeckung eines Bundgenossen ist eine weiche Filzmütze mit breiter umgeklappter Krempe, an der oft Abzeichen oder
Federn festgesteckt sind. Beliebt sind neben dem Sieben-Schiffe-Wappen des Bundes die einzelnen Gildenabzeichen.
Zwischen den Geschlechtern unterscheidet sich die Mode nicht sonderlich, denn schließlich sind ja alle Bundgenossen gleich. Männer wie
Frauen tragen weite, luftige Hosen mit breiten Aufschlägen, die mit geometrischen Mustern bestickt sind. Den Oberkörper bedeckt eine
hochgeschlossene Weste aus robustem Stoff, die reich gemustert ist, wenn man es sich leisten kann. Ein leichter Gehrock mit langen
Schößen und bestickten breiten Säumen komplettiert das Bild.
Am häufigsten trifft man entweder ungebleichte beigefarbene Stoffe oder rot gefärbte Kleidung an, die hier im Süden leicht und billig
zu beschaffen ist. Wer etwas auf sich hält, trägt leuchtend gelbe oder grüne Kleidung, kontrastiert mit leuchtendem weiß und tiefem
Schwarz. Blau ist die Farbe des Todes und wird von niemandem getragen – Eine Ausnahme bilden hierbei die östlichen Regionen um Restima
und Muil, in denen diese Farbsymbolik nicht verbreitet ist.
Stadträte und Abgeordnete des Gormach tragen breite grüne Schärpen um den Bauch oder quer über die Schultern gebunden, oft mit goldenen
Troddeln verziert.
Im Winter trägt man Pelz. Wer es sich leisten kann, sogar grün oder gelb gefärbt. Manch einer trägt sogar Mäntel aus unterschiedlich
gefärbten und verschiedenen Fellsorten, die überlappend angeordnet sind.
Abgesehen von den weit verbreiteten Schutzamuletten gegen die böswilligen Geister der Sümpfe aus Holz, Horn, Bernstein oder
geschnittenen Gemmen trägt man kaum Körperschmuck – vor allem trägt man kein Metall direkt auf der Haut. Verzierungen aus Perlen,
Edelsteinen und Metallfäden zieren vorwiegend die Kleidung und bei den Frauen das Haar.
Kalch-mârchal bei Spielbeginn:
Herkunft (W20):
|
20-4 |
Gildenmitglied (W8) |
8 |
Bedeutendes Mitglied (Stadtrat, Abgeordneter) |
2W10 GS |
7-6 |
Wichtiges Mitglied (Buchhalter, Kammermeister o.ä.) |
2W20×10 BS |
4-1 |
Einfaches Mitglied |
W10×20 BS |
3-1 |
Militär, Marine (W10) |
10-9 |
Offizier |
2W4×2 GS |
8-5 |
Einfacher Soldat |
W10×8 BS |
4-1 |
Einfacher Seemann |
W12×8 BS |
2-1 |
Gildenlose (W8) |
6 |
Wohlhabend |
W10×5 BS |
7-6 |
Abenteurer, Glücksritter, Lebenskünstler... |
W10 BS |
5-1 |
Obdachlose, Diebe, Bettler |
W10×5 KS |
Haarfarbe (W20): |
1-2 | weiß |
3-6 | hellblond |
7-11 | mittelblond |
12-15 | rot |
16-17 | braun |
18-20 | schwarz |
|
|
Augenfarbe (W20): |
1-3 | weiß |
4-10 | grau |
11-13 | hellblau |
14-17 | mittelblau |
18-20 | braun |
|
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Körpergröße:
1,50m + 2W20 cm
Gewicht:
Größe-100-W20 kg |
|
Gestaltung der Werte
Kuturell bedingt ist den Bundgenossen eine gewisse Beharrlichkeit und Sturheit zu eigen, die sich im Wert für Willenskraft wiederspiegeln
sollte. Wollust und Jähzorn solltennicht sonderlich hoch angesiedelt sein.
Die Fertigkeiten sollten entsprechend der Gildenzugehörigkeit gewählt werden. Ein jeder Bundgenosse kennt sich recht gut mit Feilschen
und Schätzen aus. Schwimmen kann hier eigentlich auch jeder. Besonders auf die gesellschaftlichen Fähigkeiten sollte besonderer Wert gelegt
werden (besonders im Bereich der hier so beliebten Taktikspiele), im Gegensatz zu den Wissensfertigkeiten. Außerhalb der entsprechenden
Gilden ist der gemeine Bundgenosse eher praktisch veranlagt und schert sich nicht sonderlich um theoretische Wissenschaften. Im Kalch
als Treffpunkt verschiedener Händler aus unterschiedlichen Nationen beherrschen die Bewohner mehrere Sprachen wie Kalenisch und Kôrnisch
oder Marhali zumindest in Grundzügen, die eine einfache Verständigung ermöglichen.
Waffen
Normalerweise geht der Bundgenosse unbewaffnet aus dem Haus, höchstens mit Dolch oder Messer ausgerüstet. Jedoch gibt es im Kalch eine
lange Tradition des Stockkampfes, und oft führt man auch einen Spazierstock mit sich, der im Falle eines Falles zum Verprügeln
eingesetzt wird. In letzter Zeit sind Stockdegen in Mode gekommen, die im Schaft des Spazierstockes eine Klinge verbergen.
Schwerter oder Degen sind eher selten unter Zivilisten anzutreffen, schon eher robustere Klingen wie Entermesser und Falchion. Beim
Militär gehören Schwert und Schild zur Standardausrüstung, im Kampf geht man aber eher mit Stangenwaffen zu Werke.
Kalch-mârchal im Spiel
Die menschlichen Bürger des Städtebundes sind fest überzeugt von ihrem Status als rechtschaffene, freiheitsliebende, anständige Genossen
einer starken Gemeinschaft Gleichberechtigter. Im Prinzip sind sie hilfsbereit und gastfreundlich jedem Fremden gegenüber grundsätzlich
erst einmal freundlich gesonnen. Werden sie jedoch in ihrem Vertrauen enttäuscht, verpufft jegliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft
auf der Stelle.
Sie fühlen sich Fremden gegenüber moralisch überlegen und sie lieben Streitgespräche – vor allem lieben sie es, einen Streit zu gewinnen.
Und wenn es auch Tage und Wochen dauert, bis man seine Meinung durchgesetzt hat oder sich von einer anderen Meinung überzeugen lässt.
Einem Bundgenossen ist eine undiskutierte Entscheidung suspekt. Es sollten auf jeden Fall die Gegenargumente angehört und abgewogen
werden, bevor man sich zu einer Handlung entschließt. Auf diese Weise erhalten alle Beteiligten den Eindruck, an einer Entscheidung
mitgewirkt zu haben und nicht dem Befehl eines Einzelnen blind zu gehorchen.
Ein Bundgenosse möchte Probleme lieber auf „zivilisierte“ Weise lösen – mehr durch Verhandlungsgeschick und Ränkespiele als durch rohe
Gewalt.
Als Angehörigem einer Gesellschaft, in der das Kollektiv einen besonders hohen Stellenwert hat, ist einem Bundgenossen jede Form einer
Gemeinschaft geradezu heilig und er wird sich für das Wohl einer Gruppe mit Leib und Seele einsetzen, das selbe aber auch von allen
anderen Gruppenmitgliedern erwarten und einfordern.
Typische Zitate
„Was du morgen sollst besorgen, das verschieb‘ besser auf heute.“
„Geld blutet nicht.“
„Ich bin ein freier Bürger des Städtebundes! Das könnt Ihr mit mir nicht machen!“
„Jetzt lasst mich doch auch mal etwas dazu sagen. Ich habe ein Recht darauf, dass ihr mir zuhört!“
„Moment mal, wer sagt denn, dass wir den linken Weg nehmen? Stimmen wir erst mal ab.“
Typische Namen
Da die Bundgenossen alle gleich sind, ohne Rücksicht auf Stand, Herkunft oder Geschlecht, gibt es keine geschlechtsspezifischen Vornamen.
Als „Nachnamen“ gelten Gilden, Heimatort und genaue Berufsbezeichnung (z.B. Duil Sicz Neniz Jestimu = Netzknüpfer Duil von der
Fischergilde in Jestimu).
Vornamen: |
Abuil, Aczed, Agoszín, Amuil, Argin, Brern, Duil, Gipui, Guiza, Ihik, Imhal, Imirn, Inhus, Itisui, Kren, Kresz, Krirn, Kuvelisz,
Mariv, Obrea, Okadesz, Rizs, Romoa, Sach, Suil, Sumil, Szil, Szik, Vali, Vjasz, Vjel, Zirn, Zui
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(dr, me)
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