Startseite » Die Länder Espers
Latalland - Das Gelähmte Reich


Ciukat dyc Jidfec – Eil Ekorkjee Notkeleta bagec Jidnorciel dyc Trecod

Federkiel und Schriftrolle – Zwei geheime Literaten- und Künstler-Bünde

Zeichen
Die Zeichen dieser Geheimbünde sprechen eigentlich für sich. Das Federkiel ist seit jeher eines der wichtigsten Schreibmittel des Latatalländischen Reiches. Das Zeichen des zweiten Geheimbundes ist die Schriftrolle. Nahezu alle Künstler und Literaten Latallands können sich mit diesem Symbol identifizieren.

Auftreten
Man trifft auf Angehörige dieser Geheimbünde manchmal schon in kleinen Dörfern, wo man auf den zweiten Blick ihrer Zeichen in den Schildern von Gaststätten und Kneipen, manchmal sogar in den Wappen von kleinen Ansiedlungen wiedererkennt. Meist versammeln sie sich in kleinen Hinterzimmern privater Behausungen, schätzen jedoch auch die gemeinschaftliche Atmosphäre in größeren Gasthäusern, wenn sie sich sicher genug fühlen.
Der Bund des Federkiels ist in Lutai auf Rijutoc vor etwa 25 Jahren entstanden und hat sich von diesem nördlichen Punkt aus weiter nach Südosten entwickelt, während sich der Bund der Schriftrolle vor etwa 13 Jahren von Goran aus in alle Richtungen des Himmels ausstreute. Beide Bünde sind sicher nicht die einzigen, mit Sicherheit aber die größten ihrer Art und haben sich mittlerweile über ganz Latalland ausgebreitet.

Eigenschaften
Die Geheimbünde der Künstler sind in den schweren Zeiten einer stark autoritären Staatsform die einzigen Möglichkeiten, einen kulturell herausragenden Geist durch gleichgesinnte Lathan formen zu lassen. Dies ist außerhalb dieser Vereinigungen gerade dann unmöglich, wenn es sich um einen staatskritischen Freidenker handelt, der in seinen Werken auf die Mißstände in der Feudalmonarchie hindeutet. Insofern geben die Künstler natürlich auch ein Forum für die Freiheitskämpfergilde, wenn sie auch streng pazifistisch veranlagt sind und daran glauben, ihre Ziele einer Selbstbestimmung für die Lathan gewaltfrei durchsetzen zu können.
Der Mut derjenigen ist zu bewundern, die sich in Zeiten wie diesen trauen, ihre Meinung offen kundzutun – und sei es auch nur in dem verhältnismäßig kleinen Rahmen dieser geheimen Treffen. Denn die wenigsten von ihnen benutzen Pseudonyme für sich, es gilt im allgemeinen als unehrenhaft, sich zu seinen Niederschriften oder Malereien nicht zu bekennen. Dieser Umstand birgt daher eine große Gefahr für die Künstler, weil ihre Werke – gerade die schriftlichen – in die anderen Zentren des Bundes weitergeleitet werden, um sie möglichst vielen Lathan zukommen zu lassen. Auf dem Weg dorthin kann man nur hoffen, daß man mit den Werken des Künstlers nicht entdeckt wird, denn gerade Bücher jeglicher Form erregen bei Patrouillien von Stadtwachen oder sogar krasiglichen Truppen üblen Argwohn.
Wie auch bei den Hütern des Verborgenen Wissens oder dem Heilerbund, sind auch die Literaten und Künstler gezwungen, die Werke der Vergangenheit und der Gegenwart im Geheimen aufzubewahren. Dies ist für sie natürlich ungleich schwieriger als bei den oben genannten Bünden, da sie nicht über tief im Fels versenkte geheime Katakomben verfügen. So werden meistens kleine Kontingente an den verschiedensten Orten aufbewahrt, die meist im Besitze der Mitglieder des Bundes liegen. Von Prosa und lyrischen Bänden wird in mühevoller Kleinarbeit eine Kopie angefertigt, die an einen anderen Ort gebracht wird. Sollte eines der Exemplare gefunden und vernichtet werden, so wird sofort wieder mit der Erstellung eines weiteren Exemplares begonnen. So sind alle Schreibkundigen mit dieser Aufgabe vollkommen ausgefüllt – und meist ist die Herstellung einer Kopie ein sehr langwieriger Prozeß, in unglücklichen Fällen unterbrochen von der Entdeckung beider Buchexemplare.

Besonderheiten
Eine Not wie die Unterdrückung des freien Denkens in Latalland macht die Mitglieder der Geheimbünde erfinderisch. Da die Schnelligkeit, in der Kopien wichtiger und kritischer Werke geschrieben werden können, stark zu wünschen übrig läßt, haben sich einige findige Handwerker schon vor etwa zehn Jahren daran gemacht, sich eine Vereinfachung und Beschleunigung dieser Prozedur zu erdenken. Lange Zeit mangelte es an konsequent neu ansetzenden Ideen – es wurde mit Maschinen experimentiert, die die Bewegungen eines Schreibers über Hebelarme auf ein zweites und drittes Werk übertrugen. Aber diese Methode erwies sich nicht als sehr zuverlässig, auch wenn sie im Grundsatz schon funktionierte. Dennoch waren die Texte nicht selten verschoben und unleserlich, weil die Hebelarme nicht exakt arbeiteten. Die Kopien waren daher nur fahle Abklatsche des Orginales.
Vor wenigen Jahren kam jedoch ein unbekannter Lathan auf die revolutionäre Idee, die Keilzeichen des Alphabetes in kleine, flache, rechteckig zugemeißelte Steine zu arbeiten. Aus diesen Elementen konnten dann Worte gesetzt werden und auf Papier gepreßt werden – zunächst nur einzeln, dann in einem Kasten von der Seitengröße. Die Aushöhlungen füllte man zunächst mit Farbe, indem man diese mit einem Spachtel über das Papier strich, aber wirklich gut lesbar war auch diese Methode nicht.
Schließlich kam man auf die Idee, die Setzelemente schon vor dem Pressen leicht in Farbe zu tunken und erhielt hervorragende Resultate. Nun ist diese Technik nicht mehr nur in den Geheimgilden auf dem Vormarsch, langsam erreicht diese Erfindung auch die Administrationen und Buchhaltungen in den großen Städten Latallands.

(nn)

Die Länder Espers
Ad-il Myt - Die Feuerinseln Aihlann - Das Freudlose Land Andarien - Ordnung und Wirrwarr Angos - Heißes Pflaster in der Wüste
Azork - Das verseuchte Land Beskalan - Die Rote Ebene Die Dalreisteppe - Das Volk der Wächter Edcel - Das Friedvolle Land
Elakk - Die Brut schwärmt aus Elíanor - Stadt unter Wasser Eraiban - Nomaden der Winde Garčal-kôr - Zwischen den Meeren
Gelech-kôr - Ewiges Eis Hargun - Wein und Wüste Has-Garrib - Das Schlangenreich Ilais - Kriegsmüde und Aufgeweckt
Kal - Die Inseln der Schönheit Kalen - Am Großen Fluss Die Kar - Die Kinder der Wüste Die Karansümpfe - Zwischen Ödnis und Gefahr
Kathal - Das Land der Rosen Kilijaran - Gespaltenes Land Die Kiroadischen Inseln - Lebende Erde Latalland - Das Gelähmte Reich
Lom - Land der Geheimen Bünde Marhalstan - Schmetterlingsland Nebrinn - Das Land des Bären Nen'ya - Das Geplagte Land
Ngoga - Vom Frosch gesegnet Die Nördlichen Urwälder Oumé - Das Blutland Palanth - Zwischen Licht und Schatten
Rük - Die Pfeiler des Himmels Shahimar - Das Untergegangene Reich Shya Dai Nim - Das Herz der Welt Der Sieben-Städte-Bund - Im Sumpf des Wohlstands
Sowol - Magisches Land Tanakré - Schroffe Felsen, rauher Wind Die Wälder von Telman - Oben in den Wipfeln Terebis - Die Spinneninsel
Thris - Das geheimnisvolle Land Tlitlatli - Das Sonnenreich Tyr - Die Glückliche Stadt Zhuch - Das Wilde Land
Annor – Das Schwert von Esper | Impressum und Datenschutzerklärung