Vilianevarit – Notkelet bagec Etkoras Dykletarik
Lebensfeuer – Bund des Verborgenen Wissens
Zeichen
Auf diesem Zeichen erkennt man die Silhouette eines Lathan in marinen Blau mit einem grauen Rand, die in ihrem
Zentrum - dort wo das Herz sitzt - eine gelbe Flamme aufweist. In ihrer Kultur sind die Echsen der Auffassung, daß
jedes Wesen eine Aura umgibt, die die Persönlichkeit des Wesens ausmacht. Dies gilt sowohl für intelligente Lebewesen,
als auch Tiere und Pflanzen. Da die Lathan eine zumeist bläuliche Hautfarbe haben, stellen sie sich ihre Aura als
dichten, blauen Schleier vor, der unter ihrer Haut den Körper durchflutet. Die Haut wird durch den grauen Rand auf
dem Symbol dargestellt.
Ein großer Latalländischer Philosoph hat einmal gesagt, der neugierige Drang nach Erkenntnis sei dem Lebensfeuer
gleichzusetzen. Die Kraft, die ein Leben besitze, werde verursacht durch das innere Feuer und brenne bei dem einen
höher, bei dem einen niedriger. Nur derjenige, der sich sein Leben lang der Suche nach Erkenntnis widmet, verfüge
über ein Feuer, das ihm ein langes Leben schenke. Auf diese Weise erklärt sich die große, goldgelbe Flamme im
Zentrum der Silhouette.
Auftreten
Die Bewahrer des Alten Wissens der Ahnen, haben ein dichtgespanntes Netz von Wissenshütern allüberall in Latalland.
Allerdings sind sie in Crutzsok Nemalet (Fruchtreiches Land), Otziocj bagec Notclai (Randland) und Xilerkta bagec
Jejicok (Säulen der Front) spärlicher vertreten, da das politische Klima in diesen Crutzsoka besonders feindselig
ist.
Allerdings kann man sicher sein, daß man in jeder Stadt des Reiches, die über 5.000 Einwohner zählt einen Treffpunkt
dieser Wissenshüter ausmachen kann, wenn man nur ausgiebig genug sucht. So eine Suche kann dann aber schon mal ein
paar Wochen dauern, da es niemand riskieren kann als Mitglied irgendeines Geheimbundes entlarvt zu werden, und somit
auch hier die Geheimhaltung extrem ist.
Ähnlich wie der Bund der Heiler hat auch der Bund des Verborgenen Wissens eine heimliche Heimstadt in dem Teil des
Kialtgebirges auf Kouotacun, der zu dem Crutzsok der Karsenberge gehört. Die dortige Bibliothek, die tief unter den
Fels in das Gebirge eingehauen ist, enthält unzählige Schriften aus den alten Zeiten über Biologie, Technik,
Forschung über Kleinstteilchen und Kartenmaterial uralter, verschollener Städte und Kontinente.
Man kann im nahegelegenen Sutol eine Hochburg der Hüter des Verborgenen Wissens sehen, wenn man nur lange genug sein
Auge verweilen läßt. Der Cruclac Kitarec B ist selbst Mitglied des Bundes und protegiert daher in seinem Crutzsok
die Hüter des Wissens.
Eigenschaften
Das Wissen, das in den zahllosen Schriften gehütet wird, übersteigt die Menge dessen, was der Bund der Heiler
bewahren muß, um ein Vielfaches. In dem Zentrum des Bundes, der verborgenen Bibliothek im Kialtgebirge, sind in einer
großen Anzahl von Räumen zum Beispiel ausschließlich Werke über die Flora und Fauna Espers zusammengetragen worden.
Bei weitem ist nicht alles bereits entschlüsselt worden, denn zum einen hat der Zahn der Zeit natürlich auch an
diesen Büchern genagt und zum anderen sind die Werke in solch altertümlicher Sprache verfaßt, daß man über die
Bedeutung vieler Wörter nur spekulieren kann. Darüber hinaus ist die Anzahl der Arbeitskräfte nicht sehr groß, da
sie absolut vertrauenswürdig sein müssen, um in das Wissen um diese Bibliothek eingeweiht zu werden.
Die meisten Mitglieder des Geheimordens sind wandernde Entdecker und Forscher, die mit nur wenig Hab und Gut auf der
Suche nach alten Schriften sind. Sie schlafen in der freien Natur und haben sich ganz der Suche nach der Erkenntnis
gewidmet. In ihren unscheinbaren Umhängen und mit dem wenigen Gepäck, das sie mit sich führen, sind sie derart
unauffällig, daß es der Regierung nur sehr selten mal gelang, einen einzelnen Wissenshüter auf der Suche nach
niedergeschriebenem Wissen zu fassen.
Wer es wünscht, dem stellen sie ihr Wissen zu Dienste und erbitten für sich selbst meist nur Kost und Logis, während
ihr Lohn dem Orden zur Verfügung gestellt wird. Gerade auch in den mabedianisch geprägten Reichen der Menschen sind
die latalländischen Wissenshüter, die ihr Leben der Erkenntnis gewidmet führen gern gesehene Berater an den Höfen.
Besonderheiten
Die jüngsten Berichte über die Ruinenstadt Tusac auf der Insel Anshoc ließen die Wissenshüter aufhorchen. Eines
ihrer jüngeren Mitglieder an der Universität zu Bolon ließ es sich nicht nehmen und eröffnete der Öffentlichkeit,
daß die Ruinenstadt Tusac einst eine blühende Metropole eines gemeinsamen Iadnisch-Latalländischen Reiches vor dem
Beben gewesen sei. Als mit dem Beben der Vulkan Fiennece entstand, habe dieser die Stadt zerstört und nur noch die
verbrannten Ruinen zurückgelassen. Der junge Lathan verschwand leider viel zu schnell in den Verliesen des
Krasiglichen Hofes, als daß man ihn hätte in Sicherheit bringen können, und bezahlte so seinen Übermut teuer.
Noch teurer könnte die Tatsache werden, daß er dieses Wissen nicht für sich behalten konnte, wenn die krasigliche
Regierung in Bolon wirklich ihre Pläne wahrmachen sollten, die den Wissenshütern zu Ohren kamen. Da man die Theorie,
man stamme gemeinsam mit den Iadnern von einem Volk ab, am Hofe nicht besonders schätzt, beschloß man dort, eine
Expedition nach Tusac auszusenden, die gegebenenfalls alle Hinweise auf eine solche Vergangenheit vernichten soll.
Die Hüter des Verborgenen Wissens waren schon einige Jahrhunderte damit beschäftigt, diese Gegend auf Spuren der
alten Zeiten zu durchkämmen, als diese Nachricht zu ihnen gelangte. Die Mitglieder des Bundes waren geschockt, da
tatsächlich ein nicht unerheblicher Teil der alten Schriften aus den Katakomben und Gewölben der alten Stadt stammt
und noch immer eine große Anzahl von Schriften dort vermutet werden. Sollte die krasigliche Expedition hier zu viele
Indizien auf die alten Zeiten oder gar auf eine gemeinsame Vergangenheit mit den Iadnern vorfinden, wird es schwer
sein, eine Zerstörung der Ruinenstadt zu verhindern.
Manche, optimistischere Zeitgenossen in der Gilde raten aber zur Ruhe. Nach ihrer Meinung könne kein Krasi mit seinen
Lakaien zerstören, was nicht einmal ein Vulkan wie der Fiennece hat aus der Geschichte tilgen können. Dennoch steht
der Bund der Hüter des Verborgenen Wissens wohl vor seiner wichtigsten Prüfung in den letzten 2000 Jahren.
(nn)
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