Moteleren – Quitoc bagec Motuszcorgat
Zaubertrank – Gilde der Magier
Zeichen
Das Zeichen der Magiergilde ist eine bläulich schimmernde Phiole mit Zaubertrank, vor der ein Dolch liegt. Der
Dolch ist erst im Laufe der Jahrhunderte hinzugekommen, als der Einfluß der Magier auf die Staatsstrukturen immer
deutlicher wurde und die meisten Zauberkundigen nicht einmal mehr einen Hehl daraus machten. Die Phiole mit einer
nicht näher identifizierten Flüssigkeit steht für die bei den Lathan sehr verbreitete Form der Wirkstoffmagie, in
der natürlich vorkommende und bekannte Wirkstoffe mit Magie in andere Qualitätsstärken und andere Wirkungsformen
umgewandelt werden.
Auftreten
Die Magier der Gilde sind stets dort zu finden, wo sich Machtzentren gebildet haben, wo Intrigen gesponnen werden
und sich dadurch ihre Macht vergrößern kann. Hauptsächlich eng verwoben mit dem Hofstaat in Bolon, aber auch in
den Hauptstädten der Crutzsoka versuchen sie Einfluß zu gewinnen.
Darüber hinaus sind sie in der Fläche Latallands geballt nur in den Crutzsoka Crutzsok Nemalet (Fruchtreiches Land)
und Xilerkta bagec Jejikok (Säulen der Front) vertreten. Dort ist die besonders paranoide Wahrnehmung der Cruclac
ein guter Nährboden für die Machenschaften der Gildenzauberer.
Eigenschaften
Für diese Gilde gilt der Grundsatz, der schon in der Einleitung erwähnt wurde: je näher dem Staate kommend, umso
näher ihm auch stehend. Die Magier halten sich immer im Dunstkreis um die Herrschenden auf, mal mehr und mal
weniger offensichtlich. Die Magier der Geheimgilde sind ursprünglich ins Leben gerufen worden, um sie gegen die
magiefürchtigen Iadner im Kampf einzusetzen, doch im Laufe der Jahrhunderte wurden sie mehr und mehr dazu benutzt,
Attentate und Meucheleien, sowie Intrigen unter den Adligen durchzuführen. Dabei standen in zunehmendem Maße die
Herrschenden in der Schuld der Magier, so daß heutzutage kaum noch übersehbar ist, wer eigentlich wirklich in
Latalland herrscht.
Die Adligen in den Provinzen und der Hofstaat in Bolon verschließen allerdings die Augen vor diesem Umstand, da
sie glauben, mit den Magiern einen wichtigen Vorteil im Geplänkel um die Anwärterschaft auf den Thron zu halten.
Außerdem werden die Machtbestrebungen der Magier oft genug unterschätzt, da es sich bei ihnen primär um Nemaca
zu handeln scheint. Diesem Geschlecht wird seit jeher in einer von Gagoda dominierten Gesellschaft nur geringe
Bedeutung eingeräumt. Da dies allerdings alle glauben und jeder davon überzeugt ist, nur ihm selbst würde die
Gilde Vorteile verschaffen, gibt es nur einen Effekt; nämlich, daß die Zauberkundigen der Gilde immer noch weitere
Fäden in die Krallen bekommen und die Regierenden wie Marionetten führen.
Offensichtlich ist auch, warum die Magiergilde es stets abgelehnt hat, den alternden Krasi für irgendeine der
vielen Konkurenzparteien aus dem Weg zu schaffen. Nicht etwa aus besonderem Ehrgefühl, sondern weil der
gegenwärtige Zustand des Verfalls und des Zerstreitens des Adels im Schatten der Senilität des Krasis ein idealer
Nährboden für die Gilde der Magier ist. Mehr Einfluß als heute hatte die Gilde nie auf die Staatsgeschäfte.
Magier, die sich nicht diesen machtgierigen Gelüsten unterordnen wollten, sind erstens sehr rar und zweitens
Ausgestoßene und Gejagte dieser Gilde. Einige von ihnen nutzen ihre Kräfte im Geheimbund der Heiler, nur wenige,
sehr mächtige Zauberer haben sich dem Aufspüren von Gildenmitgliedern verschrieben, um sie zu vernichten.
Besonderheiten
Die magischen Fertigkeiten entwickeln sich noch nicht lange bei den Echsenwesen. Manche halten die Kreaturen mit
diesen besonderen Fähigkeiten für Mißgestaltete der Natur, die aus der Gemeinschaft ausgestoßen werden müssen.
Dies leistet dem natürlich Vorschub, daß diese Wesen verbittert in die machtgierigen Arme der Magiergilde gedrängt
werden, und von diesem Zeitpunkt an gelehrt werden, wie sie sich an der Gesellschaft rächen können.
Etwa seit 4500 Jahren entwickeln sich magische Kräfte bei den Lathan, in erster Linie bei den Nemaca, während bei
den Iadnern weniger Wesen über diese Talente verfügen. Diese werden dort unter strengen Vorschriften in den Dienst
des Krasis von Gynac gestellt. Bei den Lathan ging die Regierung seit jeher wesentlich toleranter mit den Magiern
um, versuchte sie diese doch stets für die Kriegsführung zu gewinnen.
Nun haben die Echsenwesen eine dreigeschlechtliche Basis, was die Aufteilung der fünf Ströme, wie sie die Menschen
kennen, nicht analog möglich macht. Allerdings ist die neu entstehende Magie der Echsen auch keine Perversion der
menschlichen, magischen Systeme, denn es scheint sich eine vollkommen eigene Art von Magie zu entwickeln. Dabei
sind die fünf Ströme durchaus noch vertreten – Wasser und Luft nutzen primär die Loptoca, Erde und Feuer sind die
Ströme der Gagoda, Geist verbindet alle drei Geschlechter. Diese Strömungen sind bei den Lathan noch allerdings
nur sehr schwach ausgeprägt und können von ihnen nur bis zu geringen Stufen einfach erlernt werden, beziehungsweise
nur unter großen Erschwernissen in höheren Stufen gehandhabt werden.
Das Geschlecht der Nemaca hat hierbei allerdings eine völlig neue Rolle, denn in ihm vereinen sich Ströme, die
bislang noch nicht bekannt waren. Auch bei den Nemaca scheinen die magischen Kräfte noch nicht vollends entwickelt
zu sein, schließlich weiß man nur von wenigen sehr mächtigen Zauberkundigen in diesem Bereich. Allerdings ist die
Stärke der Kräfte schon heute durchaus mit der Energie der Zauberer anderer Völker gleichzusetzen.
Die Art der Magie konnte bislang durch die Latalländischen Gelehrten in zwei Strömungen differenziert werden:
Raum und Zeit. Zauberkundige des Nemac-Geschlechtes haben viele Möglichkeiten mit ihrer Magie Einfluß zu üben,
allerdings sind noch keine Möglichkeiten gefunden worden, mehr als Raum, Zeit und Geist in der Zauberei
zusammenzuführen. Offensichtlich ist im gegenwärtigen Entwicklungsstand der Lathan die Kombination der
Geschlechterströme nicht einmal unter Zuhilfenahme des Geist-Stromes möglich. Latalland wird zunehmend auch von
Magiern besucht, die aus den Akpotländern kommen und sich Kenntnisse über diese unbekannten, neuen Ströme erhoffen,
aber bisher so gut wie keine Erkenntnisse für sich daraus ziehen konnten.
(nn)
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