Xilerkta bagec Jejicok - Säulen der Front
Herrschaft
Dieses Crutzok ist ein weiteres Beispiel dafür, wie stark die Kräfte des Reiches schwinden und wie sich die
einzelnen Provinzen immer weiter auseinanderdividieren. Während sich die meisten Lathan den Akpotlanden zugewandt
haben, und den dauernden Krieg mit den Iadnern gern zu den Akten legen würden, ist Cruclac Sxicituq B ein starrer,
engstirniger Kriegstreiber, der es nicht gutheißt, daß der Krasi und sein Hof in Bolon das Ziel des Sieges über die
Iadner aus den Augen verloren haben.
Er ist der Auffassung, daß der Rückzug vom Krieg gegen die Iadner die Interessen des Reiches entzweien würde, das
Reich auseinanderdriften würde und schließlich in einem Bürgerkrieg versänke. Er distanzierte sich vor zwanzig Jahren
von der Herrschaft des Krasis Yüquat F auf eine Weise, die dem Hochverrat schon sehr nahe kam, und kümmerte sich
fortan nicht mehr viel um die inneren Angelegenheiten der Krasiglichen Monarchie. Damit wurde er zu seinem eigenen,
ironischen Widerspruch, da er das Reich mit seinem Drang zum Krieg nun nicht einte, sondern selbst der Anstoß seiner
eigen Reichs-Zerfalls-Theorie wurde.
Man muß ihm zugute halten, daß er natürlich auf eine gewisse, militärisch denkende Art und Weise im Recht
ist. Die Iadner sind die größten Feinde, die die Lathan gegenwärtig haben, und die Führung in Bolon, die
sich im Freudentaumel und der Euphorie gegenüber den Akpotländern befindet, vergißt darüber zunehmend die
Gefahr für eine Provinz wie „Säulen der Front“, die nach wie vor durch diese Feinde besteht. Schließlich
hat man in diesem Cruclac in den Vorkämpfen des Akalseekrieges gesehen, was für Unheil die Schlachten
gegen die Iadner bringen können. Der Name der Insel Bjac in diesem Crutzsok bedeutet nicht umsonst
„Trauer“. Ihr Name rührt von der Tatsache, daß vor nicht ganz zweihundert Jahren eine der größten
Schlachten im Iadnisch-Latalländischen Dauerkrieg genau vor dieser Insel stattgefunden hat. Die beiden
großen Flotten trennten sich erst nach drei Tagen ununterbrochenen Gefechtes, und das Meer soll sich
blutrot gefärbt haben. Tausende von Kämpfern verbluteten im Wasser, wurden von Seekockindrills verspeist
oder ertranken jämmerlich in en Fluten. Dieser Schlacht zum Gedenken wurde die Insel umbenannt.
So hat sich der Cruclac schon fast von dem Mutterland losgesagt und finanziert die zahlreichen Widerstandskämpfer
der Lathan, die im gegenwärtigen Feindesland bei den Iadnern Anschläge und Attentate verüben – primär auf den Inseln
des Blutmeeres. Er verschafft ihnen Kleidung, Nahrung und Ausrüstung in dem Glauben, daß diese Kämpfer alle
Idealisten sind, aber vielfach finden sich auch einfach gemeine Verbrecher unter den „Widerstandskämpfern“, die
dieses Siegel nur als Rechtfertigung für Mord, Totschlag, Raub und Vergewaltigung benutzten. Zu Anfang, vor
vierhundert Jahren, waren sicher alle dieser Kämpfer idealistische Einzelkämpfer, diese Zeiten sind allerdings schon
lange vorbei.
Wirtschaft und Rohstoffe
Dieses Crutzok ist auf zweierlei Weise gesegnet, was seine wirtschaftliche Autarkie angeht. Zum einen
bietet die Region um Djok im Kialt-Gebirge gigantische Vorkommen an diversen Rohstoffen, und dieser
Rohstoffreichtum, unter anderem an Kupfer, Zinn, Zink, Blei und Edelmetallen wie Silber und Gold macht
das Städtchen Djak zu einer der am stärksten wachsenden Region der Insel Kouotacun.
Nur ein wenig weiter im Südosten liegt das Städtchen Dnijok, durch das der Fluß Bajic in Richtung Goran
fließt. Hier, und nur hier, im nach dem Fluß benannten Bajic-Plateau wächst eine der berühmtesten und
gleichzeitig berüchtigsten Pflanzen des Inselarchipels. Die Cherilark ist eine dünnstämmige Pflanze, die
einzigartig in der gesamten Küstenregion des Ostens ist. Sie hat an ihrem dünnen Stamm dunkelgrüne bis
tiefviolette, fleischige Blätter, die vielerlei Anwendung möglich machen. Sie braucht etwa vier Jahre,
bis sie ihre volle Wirkung erlangt. Dann jedoch ist sie ein vielseitiges Mittel.
In den Hügelregionen des Jetoc im Süden von Kouotacun stoßen zahlreiche Metalle durch die Felsen des
Untergrundes: Zink, Kupfer, Zinn und Arsen, das die Haltbarkeit von Waffen aus Bronze stark steigert,
wenn man Kupfer, Zinn und Arsen zusammen verarbeitet. Diese von Gelehrten aus Goran entwickelte
Technologie ist noch sehr neu, aber genau dafür werden die Arsenerze im Gestein zunehmend ausgebeutet.
Man vermutet, daß diese Vorkommen der Region in Zukunft großen Reichtum bescheren werden.
Der Rest des Crutzocs ist nicht besonders von Reichtum gesegnet, da alle Gelder gierig von den paranoiden
Vorstellungen des Cruclac aufgesogen werden. So fließt sehr viel Geld in das Militär, und dessen
befestigte Anlagen in den Siedlungen Ntok, Pitrojk, Vitekol und Ico. Viel Geld bleibt da nicht im
Handel und der Wirtschaft.
Siedlungen
Insel |
Ort |
Einwohner |
Kouotacun |
Ntok |
7.827 |
Djok |
13.295 |
Dnijok |
14.219 |
Vitekol |
4.128 |
Ico |
1.127 |
Pitrojk |
5.718 |
Bjac |
----- |
----- |
Anshoc |
----- |
----- |
|
Landbevölkerung |
10.891 |
Gesamte Bevölkerung |
57.205 |
Djok
Djok ist eine kleine Stadt inmitten des Kialtgebirges, in der jeden Tag neue Siedler eintreffen. Seit vor etwa
vierzig Jahren zahlreiche Rohstoffvorkommen entdeckt wurden, versuchen immer mehr Lathan ihr Glück auf der
Suche nach Gold, Silber oder anderen Metallen. Dabei ist das Klima in dieser Stadt genau so rauh wie die
umliegenden Felsen, die Luft ist unangenehm stickig durch die naheliegenden Vulkane. Der Ort selbst birgt
mehrere Handelsstationen, in denen die gefundenen Rohstoffe für einen Hungerlohn angekauft werden, und
einige Spelunken. Das Leben hier ist nicht sehr abwechslungsreich, so beschäftigt man sich hier mit
Schlägereien in diesen Kneipen oder dem Glücksspiel. Viele Lathan hat diese Stadt reich gemacht, aber genau
so viele Lathan ihr Leben gekostet.
Dnijok
Südöstlich von dieser rauhen Wirklichkeit liegt das Städtchen Dnijok am Bajic auf einem Hochplateau. Wie schon
unter dem Abschnitt Wirtschaft erläutert hat die Pflanze Cherilark eine große Bedeutung für diese Region. Sie wird
in alle Himmelsrichtungen so weit das Auge sehen kann angebaut und steht dort in vielerlei Farben, die ihrem
jeweiligen Reifegrad entsprechen. Die Wirtschaft diese Ortes hat sich gänzlich auf die heilende Wirkung
ihrer Blätter eingestellt, und so pilgern Massen von Lathan zu den Heilern, um ihre Gebrechen zu kurieren,
Liebesleidende, um beim Tränkebrauer die erlösenden Tränke zu erstehen und Meuchler, um tödliche Gifte zu
kaufen. Dazwischen herrscht ein tumultartiges Treiben der zahlreichen Gaukler und Spieler, die eine
derartige Menge von Pilgern wie Parasiten mit sich bringt. Alle Reisenden kommen in den Gasthäusern des
Städtchens unter, es ist allerdings niemandem gestattet, sich in dieser Siedlung niederzulassen.
Wahrscheinlich wären die Pflanzen, die nur hier im Reich wachsen, ansonsten auch schon lange abgegrast.
Bekannt ist der Heiler Gtuk Nektur Kabtuent, dessen Wickel und Tränke Wunder wirken sollen, im gesamten
Reich und viele Leidende schleppen sich zu seinem Haus hinauf. Auch der schattenhafte Magier Trs Cxutec Guct
lebt hier schon seit langer Zeit und stellt sowohl Gifte als auch magische Tinkturen her. Seine Kunden
sind allerdings zumeist eher diejenigen, mit denen kein rechtschaffendes Wesen zu tun haben möchte, was
sicher nicht zuletzt auch an seinem hageren, düsteren Aussehen liegen mag.
Ntok
Wandert man nun von nach Süden von dem Hochplateau herunter, so gelangt man in die Stadt Ntok, die die Hauptstadt
dieses Crutzsoks ist. Von hieraus werden große Ladungen getrockneter Cherilark-Blätter in das gesamte Reich
verschifft, der Hafen ist ansonsten allerdings eher klein geraten. Die Marine des Cruclac liegt daher auch zumeist
vor dem Hafen im Meer vor Anker, während nur ein kleiner Teil sich direkt im Hafen befindet. In Ntok nehmen die
Pilgerströme nach Dnijok ihren Ursprung, da viele für eine lange Reise zu Land zu gebrechlich sind und daher mit
dem Schiff eintreffen.
Vitekol
Weiter im Osten, im Zentrum der Ponot-Ebene liegt das Städtchen Vitekol an einer der wenigen, oberirdischen Quellen.
Die Ebene, ansonsten eine staubige Steppenlandschaft, wird hier durch eine oasenartige Umwelt durchstoßen. Auch wenn
ansonsten die Häufigkeit der Steintiere zu vernachlässigen ist, sind sie doch in dieser Gegend sehr
häufig anzutreffen. Sie sind von der gleichen Art wie die Steintiere der Trawem-Ebene auf der Insel Ilais,
dennoch hat auch in Latalland nie jemand herausgefunden, wann und wie sie sich vermehren, und ob und was
sie fressen. Sie sind den Lathan ein großes Rätsel, und alles, was ein Rätsel ist, weckt natürlich die
Neugier dieser Wesen. So kann man in Vitekol einige dieser Steintiere bewundern, und sie sind auch zum
Verkauf dargeboten. Dabei sind Steintiere eigentlich sehr langweilige Wesen, denn sie bewegen sich kaum
und schnattern in einer eigentümlichen Sprache, die viel zu leise ist, um sie zu verstehen.
Ico
Gelangt man dann an die Ostküste, so trifft man auf das Dorf Ico. In Ico ist überhaupt nichts besonderes zu finden.
Dennoch muß dieser Ort insofern erwähnt werden, als daß er für die Lathan eine große Rolle spielt. Hier wurden
die Iadner nach dem Ende der Besatzungszeit vernichtend geschlagen und ins Meer zurückgedrängt. Die hiesige
Seebastion des Cruclac ist daher auch nach diesem Ereignis benannt.
Pitrojk
An der Südspitze von Kouotacun liegt mit Pitrojk die südlichste Siedlung von Latalland, wenn man anerkennt,
daß die Inseln des Blutmeeres wohl endgültig an die Iadner gefallen sind. Davon ist natürlich der Cruclac
weit entfernt, und so bezeichnet er diesen Ort noch immer provokant als das Zentrum seines Reiches – selbst
wenn dies geographisch auch nicht mit den südlichen Inseln stimmen würde. Von hier aus starten die Schiffe
der dauerhaften Patrouillie entlang der gegenwärtigen Grenze des Reiches zu den Iadnern. Entsprechend
besteht dieser Ort zum größten Teil aus der militärischen Niederlassung und der dazugehörigen Festung.
In jüngerer Vergangenheit sind von hier aus Expeditionen aufgebrochen, um die Ruinenstadt Tusac auf Anshoc
näher zu untersuchen. Man fürchtet, dort evidente Hinweise auf einen gemeinsamen Ursprung der Lathan mit
den Iadnern zu entdecken. Sollte dies der Wirklichkeit entsprechen, sind die Expeditionen beauftragt, alle
Spuren dieser Gemeinsamkeiten vom Antlitz Espers zu tilgen. Dies will man am Hofe des Krasis von Bolon
möglichst vertuschen.
(nn)
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