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Latalland - Das Gelähmte Reich


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Crutzsok Nemalet - Fruchtreiches Land


Herrschaft
Über den bevölkerungsreichsten und mächtigsten Crutzsok regiert Cruclac Betgüczs A schon seit sechzig Jahren. Er soll mit dem alternden Krasi in der Jugend seine Auseinandersetzungen gehabt haben, dennoch war das Verhältnis zwischen ihm und dem Herrscher stets von einem stillschweigenden Respekt geprägt. Seit nun die Senilität des Krasis weiter zunimmt, er allerdings seinen Thron bis zum Tode zu halten gedenkt, sind die alten Aversionen wieder aufgebrochen.
Betgüczs A macht gar keinen Hehl daraus, daß er sich selbst für den besten Nachfolger im Reich für den Krasi hält und zieht alle Register, um seine Chancen darauf zu verbessern. Ihm wird nachgesagt, daß er sich mehr als ein Mal der Mächte der Gildenmagier bedient hat, um Personen aus dem Weg zu schaffen oder Adlige zum Schweigen zu bringen. Legendär ist zum Beispiel die Erzählung um den Auftrag, einen seiner Konkurrenten in ein Tepplar zu verwandeln. Angeblich soll er das geschlachtete Tier dann bei sich am Hofe zu einem Gelage gereicht haben.
So lebt dann sein Volk auch zunehmend in Angst vor dem nach Macht gierenden Cruclac. Seine Verwandlung vollzieht sich zu langsam, um von ihm selbst wahrgenommen zu werden. Seine Untertanen bemerken die Veränderungen an ihm schon – schon wird berichtet, er stehe unter einem Fluch der Magiergilde, die ihn in ihren dunklen Bann zieht. Aus dem jungen, staatsmännischen und sachlichen Lathan wird zunehmend ein von Verfolgungswahn geschüttelter Wirrkopf.
Von wachsender Paranoidität zeugt der Ausbau seines Palastes in Byal auf der Insel Czork. Dort ließ er sich einen Turm bauen, der in seinem obersten, dem siebten Stockwerk seine Kammer beinhaltet. Der Weg dorthin ist mit Fallen und Wachen gespickt. Und dennoch sollen ab und zu dunkle Gestalten an den Wachen vorbeischlüpfen und sich mit ihm zu Unterredungen treffen.
In erster Linie bekommt das Volk den Machtwahn des Cruclac zu spüren. In der Angst, sein Ruf nach außen könnte leiden, ließ er vierhundert protestierende Bauern niedermetzeln. Diese Lathan waren lediglich gekommen, um ihrem Anliegen in Byal Gehör zu verschaffen, daß das Militär nicht mehr willkürlich auf ihren Feldern lagern solle – schließlich gebe es ja genügend Freiflächen. Der Cruclac bewies Härte und sandte die Stadtgarde aus, um das Aufbegehren zu erschlagen.

Wirtschaft und Rohstoffe
Byal ist nicht zuletzt eine der reichsten Städte im Reich, weil die Flüsse Ghycil, Tgun und Zrit in reichen Mengen, Gold aus den westlichen Ausläufern des Kodjokmassives waschen. Einzelne Adern wurden in dem zerklüfteten Gebiet schon entdeckt, allerdings ist deren Abbau mit großen Mühen verbunden. Seit der Cruclac zunehmend die Hemmungen verliert, Gefangene für die Ausbeutung der Rohstoffe einzusetzen, steht die Auseinandersetzung um den Aufwand der Arbeiten nicht mehr auf der Tagesordnung. Weiter in Richtung Osten findet man auch Vorkommen diverser Metalle, Anteile von Eisen im Wasser der Flüsse lassen auch auf Eisenerze schließen, jedoch wurde ein solches Vorkommen noch nicht entdeckt.
Am östlichen Ende des Gebirges finden sich zum einen Diamanten und weitere Kristalle, sucht man weiter im Süden in der Nähe von Nitoc und dem kleinen separaten Ausläufer vom Kodjok-Massiv nach Rohstoffen, so stößt man auch auf Stoffe wie Brennenden Schwarzstein, bei manchen Völkern auch Kohle genannt. Latalländischen Gelehrten aus den großen Metallschmelzen in Byal ist es gelungen, einen neuartigen Stoff zu isolieren, der nicht nur Metalle geschmeidiger machen kann, sondern darüber hinaus auch noch als Schreibmittel benutzt werden kann. Dieser Stoff weist Eigenschaften auf, die sowohl etwas von Diamant haben, als auch vom Brennenden Schwarzstein.
Den im Nordosten zu findenden Kristallen schreibt man große, heilende Wirkungen zu – angeblich sind sie sogar fähig, Lebensenergie zu spreichern und wieder abzugeben. Sie fließt nach dem Volksglauben über diese Kristalle stets von demjenigen mit mehr Lebenskraft zu demjenigen mit weniger Lebenskraft.
Ansonsten ist die Insel Czork natürlich sehr reich an Früchten jeder Art, die, soweit transportabel, auch in den Rest des Landes verschifft werden. Dies gilt im Grundsatz auch für die Urwald- und Marschlandschaften des Nordwestzipfels der Insel Kouotacun, wenn natürlich in abgeschwächter Form, da die Landschaft hier weniger dicht bewaldet ist. Im Nordosten ist die Dünenlandschaft geprägt von Sand und kleinen Seen. Hier wird, besonders im großen Flachwassersee Jkutro, die Jagd nach den Häuten der Süßwasserkockindrills zur Haupteinkommensquelle gemacht.
In der Gegend des Vulkanes Ikot im Norden des Kransib-Zuges, der vollständig zu diesem Crutzsok gehört, treten zahlreiche Gold- und Silberadern an den Tag, die zumeist keinen Abbau in großem Maßstab lohnen. Dennoch gibt es einige wenige Vorkommen, die der Siedlung Nukal zu bescheidenem Wohlstand verhelfen, indem der Handel mit dem Rest von Latalland über diesen Seehafen läuft. Primär sind es aber einzelne Wanderer, die ihr Glück auf der Suche nach den punktuellen Vorkommen suchen. Allerdings muß man sich schon weit in die durch Dämpfe belasteten Höhen in einem mehrere Meilen großen Radius um den Vulkan hinaufwagen, um Stellen zu finden, die nicht schon durch Generationen von Suchenden zuvor ihrer Schätze beraubt wurden.

Siedlungen

Insel Ort Einwohner
Czork Cyc 18.692
Byal 31.139
Cenilt 12.389
Nitoc 9.432
Kouotacun Kef 3.009
Ljek 2.348
Job 2.019
Noke 11.756
Nokal 12.456
Ikot 6.298
Pok 3.039
Wo 1.293
Tiekat 1.438
  Landbevölkerung 152.678
Gesamte Bevölkerung 270.966

Cyc
Die Stadt Cyc ist nach der Hauptstadt Byal wohl die wichtigste Siedlung dieses Crutzsoks geworden. Nachdem man in Echont auf der Insel Dioc mit starken Finanzkräften des Krasis selbst einen großen Hochseehafen für den Handel mit dem Festland anlegte, zog Cruclac Betgüczs A mit Hilfe seiner eigenen Staatskasse und den zahlreichen Gefangenen aus seinen Kerkern in Cyc nach. Er schuf dort einen ähnlich angelegten Hafen, der allerdings nicht so groß ausfiel. Zunächst sah es so aus, daß dieser Hafen ungenutzt bliebe, da die meisten Schiffe lieber den Hafen auf Dioc anliefen. Mittlerweile ist dessen Kapazität allerdings schon seit vierzig Jahren vollständig ausgeschöpft, und so gelangt auch ein Teil des Fernhandelsumschlages seit dieser Zeit dorthin. Die vormalig nur aus Lagerhäusern und Gefangenenkolonien bestehende Siedlung hat sich heute zu einer Stadt mit stattlicher Einwohnerzahl gemausert. Noch immer wirkt dieser Hafen allerdings etwas zu groß für seinen Zweck, vielleicht aber werden diese Kapazitäten schon in nicht allzu ferner Zukunft auch schon nicht mehr ausreichen.
Die nach Byal führende Straße ist heute in einem besseren Zustand als noch vor zehn Jahren, da sie heute viel genutzt wird. Dennoch muß man sich auf dieser Strecke vor Wegelagerern hüten, die auf der Suche nach Geschmeide, Gold und wertvollen Handelsgütern auf der Lauer liegen.

Byal
Ist man schließlich in Byal angelagt, so kommt man in eine schauerlich imposante Stadt, in der sich zahlreiche, aber nicht immer ausschließlich die angenehmsten Gerüche mischen. Auf einer Anhöhe inmitten der Stadt erhebt sich die Festung des Cruclac, die auf seinen Befehl hin in den vergangenen dreißig Jahren stets erweitert wurde. Dabei wurde regelmäßig auch neuer Platz in den Kerkeranlagen der Festung geschaffen, da regelmäßig Lathan hinter die Mauern der Verliese geschleift werden.
Noch von Cenilt aus ist dieses stattliche Bauwerk zu sehen, und mit jeder Verbesserung der Anlage macht es dem Auge aus dieser Distanz immer weniger Mühen. Für die Bewohner der Stadt Byal allerdings ist dieser Ausbauwahn eine große Last geworden, denn der Cruclac ist nicht dafür bekannt, eine besondere Rücksicht auf die Gebäude seiner Untertanen zu nehmen. Wenn es der Cruclac wünscht, wird halt eine ganze Häuserreihe eingerissen, und die Bewohner werden mit wenigen Münzen abgegolten.
Die meisten der Bewohner sind darüber hinaus auch noch recht wohlhabend, weil sie von der Rohstoffgewinnung in den nördlich liegenden Bergen profitieren – und zwar in Handel und Handwerk. Mit den Abrissen wird meist ein guter Lebensstandard vernichtet, so daß sich aus einer gewissen Angst vor diesem Umstand schon ein Streifen von leerstehenden Gebäuden um die Zentralfestung gebildet hat.
Dennoch geht es den meisten Einwohnern der Stadt eigentlich sehr gut – zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Goldschmiede und Metallbearbeiter sorgen für einen steten Zustrom von Händlern außerhalb der Insel. Die zwei großen, täglichen Märkte der Stadt sorgen für lebhaftes Treiben in den schmalen, verwinkelten Gassen des Zentrums, während in den kleinen Läden und auf den märktlichen Ständen neben vielerlei Früchten, leckerem Tepplarfleisch und anderen Spezialitäten tausende verschiedener Gewürze angeboten werden. Die Insel Czork ist ein großer Produzent zahlreicher Gewürzarten, die zumeist in Byal gehandelt werden, bevor sie über den Hafen Cenilt in den Rest des Reiches verschifft werden.

Cenilt
Cenilt ist eigentlich nur der Byal vorgelagerte Hafen, in dem die Waren, die über die Handelstraße und den Fluß Ghycil dorthin gebracht werden, in große Janten oder ähnliche Schiffe verladen werden, um sie zu den anderen Häfen Latallands zu befördern. Davon kann die Siedlung allerdings immer noch blühen und wuchs in den vergangenen Jahrzehnten zu stattlicher Größe heran. Bekannt ist das Haus der tausend Winde, das am Rande der Stadt zu finden ist. Dort wird mit gigantischen Wedelkonstruktionen starker Wind gegen die Segel, Wanten und Masten von neuen Schiffen gelenkt, um ihre Stabilität zu prüfen.
Legendär sind auch die monatlich stattfindenden Wettschwimmen gegen Seekockindrills – wer hier die besseren Karten hat, ist schnell entschieden. Hier erhalten Gefangene des Cruclacs die Möglichkeit, sich in dieser waghalsigen Aktion ihre Freiheit zu erschwimmen oder sich bei lebendigem Leib zerreißen zu lassen. Dafür wurde eigens ein großes Gebäude im Meer errichtet, in dem die Kockindrills gehalten werden und die Gefangenen vier Wochen auf ihren Einsatz vorbereitet werden, bis sie den Tieren überlassen werden. Nur wer es schafft, das siebzig Schritt lange Becken einmal der Länge nach zu durchqueren, dem schenkt der Cruclac - meist – seine Freiheit. Rings um dieses Gebäude befinden sich die Anlegestellen für die Schiffe, die jeden Monat mahrere hundert Schaulustige vom Festland auf die künstliche Insel bringen.
Von Byal aus führt die Straße nach Nitoc in Richtung Osten und wandelt sich von einer gut begehbaren Wiesenstraße schon nach wenigen Meilen in eine schlammige, ungepflegte Straße, entlang derer sich der Urwald immer dichter drängt und nicht nur Raubtiere sondern auch Wegelagerer birgt. Dies klingt auf dem ersten Blick etwas verwunderlich, weil sie die einzige, achtzig Meilen lange Verbindung zwischen dem Standort für Rohstoffgewinnung Nitoc und der Hauptstadt Byal ist. Tatsache ist jedoch, daß die kostspieligen Ausbauten der Festung von Byal, die ständigen Neuanschaffungen von Waffen und militärischem Material, die pompösen monatlichen Spiele vor der Küste von Cenilt und nicht zuletzt auch der lange Zeit nicht ausgelastete Hafen von Cyc große finanzelle Mittel des Cruclacs fest gebunden haben. Offiziell hält der Cruclac es für sinnvoller, die zahlreichen Rohstoffe von mehr Soldaten bewachen zu lassen, als die Straße auszubauen, inoffiziell ist natürlich jedem klar, daß wegen der oben skizzierten Privatvergnügen des Cruclacs viel zu wenig Geld zur Verfügung steht.

Nitoc
In Nitoc stößt man auf bescheidenen Wohlstand, der sich in ansehnlichen Häusern, zahlreichen Handwerkern und gepflasterten Straßen äußert. Es ist für einen Reisenden aus der Richtung von Byal ein Segen, sich auf den steingepflasterten Straßen zu bewegen, nachdem die Reise tagelang durch Matsch und Wald erschwert wurde. Auch wenn die Stadt zu den größeren Siedlungen Latallands gehört, ist diese Stadt vom Standpunkt eines Reisenden aus gänzlich uninteressant – nichts sehenswertes erblickt das Auge in den Straßen und Gassen. Ein wenig außerhalb der Stadt auf einem steilen Ausläufer des südlichen, vom Kodjok-Massiv separaten Berges befindet sich erneut eine stattliche Festung, und auch wenn sie nicht an die Größe der Festung von Byal heranragt, so ist sie doch von Weitem schon über den Wipfeln der Bäume zu erkennen. Das Gebäude besteht nahezu vollständig aus einem einzigen, massiven Turm von einem Durchmesser von 50 Metern, der weit in den Himmel hinaufragt. Er steht dort schon seit Urzeiten – länger schon als die Stadt Nitoc existiert. Diese uralten Gemäuer waren allerdings gut erhalten, und so entschied der Cruclac, daß hier eine Festung errichtet werden solle. Man kann die Baumaßnahmen noch immer an den Stellen erkennen, wo mit hellerem Stein die Löcher vermauert wurden. Das gemeine Volk wagt sich jedoch nicht in die Nähe dieses Gemäuers, da es heißt, die ganze Gegend sei von Tunneln durchzogen, in denen Unheimliches vor sich geht. Objektiv gesehen, ist damit auch der Verteidigungswert des Turmes in Frage zu stellen, da längst nicht alle Tunnel bekannt sind, damit nicht verborgen und durch Angreifer sicher auffindbar sind. Das Netz dieser Tunnel soll sich angeblich bis unter die Berge im Süden erstrecken.
Von Nitoc aus gibt es keine Pfade, die direkt bis zum Meer führen; die meisten der zahlreichen, nur andeutungsweise ausgetretenen Wege verlieren sich schon nach wenigen Meilen in den Bergen im Süden. Gen Norden führen die zahlreichen, verschlungenen Wege in die Minenregionen des Kodjok-Massives, über die die Rohstoffe nach Nitoc gekarrt werden. Diese Reise ist über die schmalen Wege nicht gerade ungefährlich für die Transporteure, da das schroffe Gebirge sich schon ab und zu zu schmalen Schluchten und steilen Abhängen formt, bei deren Durchquerung man den Einfluß des Wetters nicht unterschätzen sollte.
Will man in die Siedlungen dieses Crutzsoka gelangen, die auf der Hauptinsel Kouotacun liegen, bietet es sich an von Nitoc aus über Nkeak zu reisen und sich von dort aus in Noke einzuschiffen. Von Byal aus reist man am Besten ebenfalls nach Noke, da weiter südlich bis Bolon keine weiteren Häfen zu finden sind.

Noke und Nukal
Noke, wie im übrigen auch Nukal, sind zwei Städte, die recht ähnlich sind. Beide sind beliebte Inlandshäfen, auch wenn man bei Noke mehr von einem flachen Sandstreifen an der Küste einige Meilen vor der Stadt sprechen kann, denn von einem wirklichen Hafen. Beide Städte sind mit wichtigen Militärstützpunkten versehen, wenn auch nicht des Krasis, sondern nur des Cruclacs, dennoch sind auch hier so manche Gelder für die Truppen bereitgestellt worden.
Die Einwohner beider Städte leben von dem Handel mit Tepplars und deren Fleisch, die an der Westküste auf den zahlreichen Marschen und Wiesen besonders saftiges Fleisch entwickeln. Diese Tiere werden hier in dieser feuchtwarmen Umgebung größer als sonst irgendwo im Reich.
Ein weiterer großer Handelsbereich sind die Gerichte aus den zahlreichen Insektenarten dieser Region – so gibt es Brot mit Käfern, das selbst für menschliche Gaumen sehr wohlschmeckend ist und einen leicht säuerlichen Geschmack hat. Mit Tepplarfleisch zusammen ist dies ein sehr bekömmliches Gericht. Darüber hinaus gibt es Speisen, in denen geröstete Insekten auf langen Spießen angeboten werden. Einige der größeren Arten werden sogar gleich eines Bratens serviert. Besonders bekannt und im Reich sehr geschätzt ist das Rekitox, das „Wurmbier“, eine bierartige Flüssigkeit gebraut aus den Larven der schillernden Fguköt-Käfer. Beliebt beim Nachwuchs der Lathan sind die zahlreichen, süßen Leckereien aus Käfern oder anderen Insekten.

Job, Ljek und Kef
Reist man von Noke aus die teils sehr morastigen Straßen Richtung Süden, so gelangt man zunächst nach Job, und später nach Ljek. Weiter im Süden liegt nur noch Kef, das nur wenige Meilen von der Westküste Kouotacuns im Marschland liegt. Sollte es in diesen Dörfern irgendetwas nennenswertes geben, so ist es dem Autor bei seinen Reisen nicht aufgefallen – für ergänzende Berichte zeichnet er sich dankbar. Außer Tepplarherden, Insekten, Marschen und Insekten gibt es hier objektiv nichts Erzählenswertes. Zu warnen ist allerdings jeder Reisende vor den tückischen Auen, Mooren und Sümpfen dieser feuchten Region. Schon mancher, der sich abseits der Wege bewegte, landete als Mahlzeit in den Schlünden der Erde.

Ikot
Ikot liegt nur zehn Meilen nördlich des gleichnamigen Vulkanes im Kransib-Zug. Diese kleine Stadt hat sich im Laufe der letzten hundert Jahre selbst erschaffen, als die Lathan immer mutiger wurden, was die Erkundung der mit Giftigen Gasen verseuchten Höhen des Gebirges angeht. Dort ist der Ausgangspunkt für viele Einzelgänger, die nach Edelmetallen in den Bergen suchen, wie auch für Expeditionen namhafter Händler. Die kleine Stadt lebt vornehmlich von der Durchreise dieser ganzen Edelmetallsucher.

Pok, Wo und Tiekat
Für die Dörfer Pok, Wo und Tiekat gilt im Grunde ähnliches wie für die drei südlichen Siedlungen der Westküste, wenn sich auch hier die Landschaften wesentlich unterscheiden. Während in Pok durchaus noch Tepplarhaltung stattfinden kann und der Boden noch Fruchtbarkeit besitzt, kann auf den weißsandigen Böden in der Umgebung von Tiekat und Wo außer Gräsern, Schilfen und Farnen nicht viel gedeihen. Das militärische Interesse des Cruclac erlahmt gründlich bei der Wandlung der Landschaft zu dieser Dünenwüste, weshalb hier weder Festungen noch militärische Stützpunkte zu finden sind. Im Grunde würde sich auch niemand auf einen Angriff in dieser Region einlassen. Die Umgebung des größten, vom Atrioc gespeisten Süßwassersees Jkutro ist übersät mit Kolonien von Süßwasserkockindrills schlechter Laune und großflächigen Treibsanden. Die Bewohner dieser Region machen aus diesen Nachteilen allerdings ihre besten Tugenden, in dem in Tiekat und Wo die besten Kockindrilleder des Reiches gegerbt werden. Die Gebrauchsgegenstände, die die Bewohner dieser Region nicht aus dem Leder herstellen können, müssen noch erfunden werden. Hier findet man auch die bei Lathan sehr beliebten Hornpanzer von Kockindrills, zurechtgearbeitet zu Brustharnischen oder Schulterplatten. Im Kampf sind sie wohl eher deswegen sehr geschätzt, weil sie beeindrucken, denn als wirkliche Rüstung, da sie nur wenig mehr Rüstungsstärke als Lederharnische bieten.

(nn)

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