Crutzsoc bagec Nadee - Meerland
Herrschaft
Ein dem Krasi treu ergebener Gagod namens Gutiop E sitzt auf dem Thron in Furcol, der größten Siedlung auf
Cushan. Ein wenig distanziert kann der mit 27 Jahren sehr junge Cruclac von seiner Insel aus die Vorgänge im
Reich beobachten. So hat er bislang nie einen Hehl daraus gemacht, daß ihn die Machenschaften der meisten
Adligen abstoßen, und seine geistige Nähe zu den Ideen des Geheimordens der Widerstandskämpfer hat ihn schon
mehr als einmal beinahe den Kopf gekostet. Natürlich gehen seine Feinde im Namen des Krasis gegen ihn vor, und
von denen hat er sich in den zurückliegenden fünf Jahren einige im Reich erworben. Dabei steht er mit seinem
Ideen zur Mitbestimmung des Latalländischen Volkes sicherlich nicht gegen die Geisteshaltung des alternden Krasis,
Der Handel mit den begehrten Stoffen aus den getrockneten Schleimfäden der Kritiuc-Schnecken der Insel Cushan
hat dieses Crutzsok sehr wohlhabend werden lassen. So ist dann auch Neid der anderen Cruclacs ein weiterer
Grund, warum Gutiop nicht gerade gern gesehen wird. Sein Reichtum verhilft ihm aber zu einer gut ausgerüsteten
Armee, die sowohl eine große Stütze für den Krasi ist, als auch eine große Gefahr für einen anderen Cruclac
werden kann, der sein Maul nicht im Zaume halten kann.
Sein Talent ist es darüber hinaus, Fallen und Intrigen instinktiv zu durchschauen und zu wittern, seine
Intelligenz verschafft ihm die Möglichkeit, mit ebenso durchtriebenen Winkelzügen, seine Gegner ins Abseits
zu maneuvrieren und gegeneinander aufzuwiegeln.
Während seiner nun fünfjährigen Herrschaft sind viele neue Arbeiten in Angriff genommen worden. Der Hafen
von Furcol – einige Meilen westlich von Furcol selbst gelegen - hat neue Wehranlagen bekommen, und die großen
Straßen des Crutzsok erhalten schon seinen ersten Herrschaftstagen neue Beläge und vor allem auch
Beschilderungen. Neue Werften in der Nähe von Kiekuk, Lekombni und Furcol verarbeiten auf sein Geheiß
herangeschiffte Bäume von Rijutok oder Czork zu neuen Schiffen einer stetig wachsenden Handelsflotte
Bei ihren Reisen führt es die Mannschaften dieser Schiffe immer weiter in den Süden, denn es wird die
Herausforderung gesucht.
Wirtschaft und Rohstoffe
Das Meerland erhält seinen heutigen, schnell wachsenden Reichtum hauptsächlich durch den Handel mit den Reichen
des Nordens, zunehmend aber auch mit Nebrinn und Kathal, sowie sogar Nen’ya – letzteres aber noch sehr selten.
In Lekombni, Is und Furcol betätigt sich ein Großteil der Lathan in der Suche, dem Sammeln und dem Züchten von
Kritiuc-Schnecken, die es in der ganzen bekannten Welt nur auf dieser einen Insel Cushan gibt. Bei ihrer
Fortbewegung sondern diese Tiere ein Sekret aus, das sich in sich selbst zu einer Röhre zusammenrollt, um dann
sehr reißfest und geschmeidig zu werden. Daraus hergestellte Kleidung ist wegen dieser isolierenden Hohlräume
sehr schön kühl, und deswegen gerade in den Feuchtwarmen und tropischen Regionen sehr geschätzt. Der Anblick
eines Gewandes ist sehr glatt und schimmernd, darüber hinaus haben nicht nur die Schnecken alle möglichen
Farben, sondern auch ihr Schleimsekret hat einen blassen Farbton, weshalb natürlich auch die Kleidung über
dezente Farbgebung verfügt. Da sich im Echsenreich im Grunde nur die Kleidung aus Meeresfarben gut verkaufen
läßt, und ohnehin nur an sehr reiche Lathan verkauft werden kann, wird der Großteil der Stoffe nach Übersee
verschifft. Daher sind auch die Häfen dieses Crutzsoka entsprechend ausgebaut und gesichert.
Auf der Insel Kouotacun hat das Volk dieses Crutzsoka nicht so viel Glück – diese Gegend ist, abgesehen von dem
großen Handels- und Marinestützpunkt Kiekuk sehr ärmlich und in den großen Graslanddünen gibt es nicht viel,
womit sich ein Lebensunterhalt tragen läßt. So sind die meisten der dortigen Lathan Gastwirte, die Durchreisende
verpflegen, manche aber verdienen sich ihr Fleisch mit der nicht ungefährlichen Jagd auf Süßwasserkockindrills
und deren Leder, das man wohl hier in dieser Gegend als Hauptproduktionsgut bezeichnen kann.
Die nördlichen Ausläufer des östlichen Kialt-Gebirges gehören auch noch zum Crutzsok. Dort werden zahlreiche
Metalle vermutet und angespornt von den Entdeckungen zahlreicher Metalle bei Djak, wird jetzt auch vermehrt
hier nach Adern gesucht.
Siedlungen
Insel |
Ort |
Einwohner |
Kouotacun |
Jotk |
1.009 |
Kiekuk |
8.891 |
Tokar |
2.178 |
Cushan |
Furcol |
14.718 |
Is |
1.098 |
Lekombni |
6.178 |
|
Landbevölkerung |
12.562 |
Gesamte Bevölkerung |
46.643 |
Jotk
Das kleine Dorf Jotk liegt inmitten der Grasdünen des nordöstlichen Bergvorlandes und bildet mit Tokar zusammen
die wichtigsten Zwischenstationen auf dem Weg von Sutol nach Goran – eine wichtige Wirtschaftsader des Reiches.
Die Straßen sind in einem perfekten Zustand, auch wenn natürlich niemand die Dünen im Zaum halten kann. Wirtshaus
um Wirtshaus reiht sich in den kleinen Siedlungen aneinander, ansonsten leben die Einwohner von der Jagd auf
Kockindrills und dem Verkauf deren gegerbter Häute – Kockrarn genannt.
Kiekuk
Kiekuk hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beschaulichen Städtchen entwickelt, dessen Reichtum in die
Dimensionen vorstößt, die man auf Cushan vorfindet. Dies liegt daran, daß in den vergangenen Jahren stark
investiert wurde und der Haupthandel mit der Insel Kouotacun mit den Stoffen aus dem Faden der Kritiuc-Schnecken
über diesen Ort getätigt wird. Der Cruclac fürchtete, bei mangelnder Befestigung dieser Stadt irgendwann einen
Angriff anderer Cruclacs erleiden zu müssen. Insofern umgeben die Stadt jetzt imposante Mauern, die von Wehrtürmen
noch überragt werden. Stärker als die Bindung zum Reich und damit zu der Insel Kouotacun ist die Beziehung der
Stadt zu den Orten auf Cushan allemal, weswegen Kiekuk oftmals selbst als kleine Insel betrachtet wird.
Furcol
Der wohl größte Kontakt besteht zur Hauptstadt der Provinz. In Furcol hat der Cruclac seinen Sitz und auch den
Hauptteil seiner Handelsflotte stationiert. Diese Siedlung hat eine stattliche Größe und verfügt dank ihres
Wohlstandes sogar über eine Kanalisation und fast nur massive Steingebäude. Es sollte Angreifern recht schwer
fallen, hier Punkte zu machen. Furcol wickelt noch seine Geschäfte mit dem begehrten Schneckenfaden nicht direkt
mit den nördlichen und südwestlichen Ländern ab, sondern nutzt für den Handel nach Norden den Ort Cyc und die
Kronkolonie Ytryl als Zwischenposten, für den Handel nach Süden Echont als Zwischenstation und diverse Vertretungen
entlang der Ostküste, die in den letzten fünf Jahren aufgebaut wurden. Die Flagge dieses Crutzsoks nimmt an
Bekanntheit in den Menschenreichen zu.
Darüber hinaus hat der Cruclac in Furcol eine Schule für Schiffbau aufgebaut, wo nach den besten Formen für Segel
und Rümpfe geforscht wird. Die schon seit Jahrhunderten bestehende Gelehrtenschule von Furcol, die sich diese Zeit
mit der Verbesserung der Stoffgewinnung aus den Schneckenfäden beschäftigte, wird zunehmend auch herangezogen, um
die Forschung für die Schiffahrt voranzutreiben. Es gehen Gerüchte, das man einen großen, sogenannten Utkoghji,
einen „Kreuzer“, in den letzten Zügen der Entwicklung hat. Angeblich bringen Ankreuzwinkel von unter fünfzehn Grad
noch gute Resultate bei der Geschwindigkeit.
Die großen Farmen für die Kritiuc-Schnecken bilden einen glänzenden Kreis von einigen Meilen um die Stadt. Und zwar
sind über den geschlossenen, hölzernen Trögen dieser Farmen, in denen die Schnecken gehalten werden, Pendel
angebracht. Diese Pendel schwenken mit dem Duftstoff der Futterpflanze hin und her, so daß die Kritiuc langsam in
den Trögen auf- und abkriechen. Dabei ziehen sie ihre Fäden, die von den Farmern abgesammelt werden. Natürlich
müssen Anfänger dieses Metiers oftmals in das Hinterland der Insel ausziehen, um die Fäden in der Natur einzusammeln.
Lekombni
Auch in Lekombni sind nicht alle Lathan damit gesegnet, sich diese Fädenfarmen leisten zu können, und so ziehen
auch von hier aus viele Lathan in die Hügel der Insel. Lekombni ist nicht so groß wie Furcol, dennoch aber in
granitem Stil ausgebaut. Aus Lekombni kommt der zweitgrößte Teil der Stoffproduktion – etwa ein Drittel der
Gesamtproduktion. Dieser Ort ist ursprünglich aber gegründet worden, um Jagd auf die Kruniokg-Würmer zu machen.
Dies sind etwa einen Schritt lange Vegetarier, die sich von den wenigen, auf der Lekombni nach Nordwesten
vorgelagerten, sandigen Inselnase wachsenden Schilfen ernähren.
Is
Viele Jäger werden daher auch in den Gesundheitshäusern des Dorfes Is behandelt, wenn ein Kampf zu ihren
Ungunsten ausging. In dieser Siedlung hat man sich ganz und gar auf die Perfektion der Heilung spezialisiert. Das
ohnehin schon heilsame, salzreiche Wasser des Ntaok-Haffes wird an dieser Stelle durch unterirdische
Thermalquellen aufgeheizt. So kommen nicht nur bürgerliche, alte Lathan als Wanderer hierher, einen jeden Sommer
verlegt sich der komplette Hofstaat der Lathan aus Bolon in diese Siedlung, da der Krasi einen Monat lang seine
heilenden Bäder genießt. Davon profitiert dieser Ort nicht nur zu dieser Zeit, sondern auch mittelbar durch den
stetig wachsenden, guten Ruf der sich per Mundpropaganda auch über die Reichsgrenzen hinaus herumgesprochen hat.
(nn)
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